Wiener Kaffeehausatmosphäre in der Rheinhausen-Halle
Der Konzertchor Concordia begeisterte, verstärkt von zwei starken Solisten und vom Johann-Strauß-Ensemble, rund 550 Zuschauer.
RHEINHAUSEN (sado) Während draußen die Sonnenstrahlen einen Hauch von „Indian Summer“verbreiteten und die Bäume einen farblichen Garderobenwechsel vollzogen, hatte sich der Konzertchor Concordia in der Rheinhausen-Halle schon stimmungsvoll auf die neue Jahreszeit vorbereitet. „Klingender Herbst“hieß das neue Programm, mit denen die insgesamt 40 Sänger ihr Publikum, darunter auch die Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske und ihr Vorgänger Winfried Boeckhorst, überraschen wollten.
Im Gepäck hatten die Sänger standesgemäß das achtköpfige Johann-Strauß-Ensemble unter der Leitung von Daniel Draganov, so dass sonntägliche Wohlfühl- und damit Wohnzimmeratmosphäre garantiert waren. Als Solisten hatte der Konzertchor alte Bekannte verpflichtet: den Tenor Martin Koch, der seit dem Jahr 2009 Mitglied im Ensemble der Kölner Oper ist, sowie die Sopranistin Romana Noack, die bereits an zahlreichen bekannten Opernhäusern Engagements hatte und Preisträgerin beim wichtigen Wiener Belvedere-Gesangswettbewerb wurde.
Apropos Wien: Der österreichischen Hauptstadt waren einige Stücke des neuen Programms gewidmet, so etwa das Lied des Niki „O Wien, mein liebes Wien“aus „Der Fremdenführer“von Carl Michael Ziehrer, das Tenor Martin Koch schließlich gekonnt interpretierte. Oder das Intermezzostück „Wien bleibtWien“von Johann Schrammel, mit dem das Johann-Strauß-Ensemble zu Beginn des Konzerts einstieg – ein Hauch der Wiener Kaffeehausatmosphäre durchzog die mit etwa 550 Zuschauern gut gefüllten Ränge der Rheinhausen-Halle. Auffällig war, dass Herbert Penn, Vorsitzender des Chores, mit seinen Mitstreitern auch unbekannte Operettenwerke ins Herbstprogramm aufgenommen hatte. Ein mitreißendes Duett lieferten sich Romana Noack, zuerst im anthrazitfarbenen Kleid gewandet, und ihr Partner Martin Koch in dem Stück „Jaj Mamam Bruderherz“aus der Operette „Die Csárdasfürstin“des Komponisten Emmerich Kálmán. Tänzerische Einlagen zeigten beide zur Freude der Zuschauer bei dem Duett „Braunes Mädel von der Puszta“aus der Operette „Gräfin Mariza“von Emmerich Kálmán, Tenor Martin Koch wirbelte die Sopranistin passend zur ungarischen Lebensfreude des Stückes über die Bühne.
Auch der Chor, der vom Musikdirektor Karl Hammans dirigiert wurde, war gefordert. Schwierige Harmonien mussten die Sänger als Hintergrund zum Gesang von Romana Noack beim Stück „Leise er- klingen Glocken vom Campanile“von Rudolf Kattnigg abliefern.
Herzstück des Konzerts war vielleicht das Duett „Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt“aus „Das Land des Lächelns“von Franz Lehár, gesungen von Martin Koch und Romana Noack. Die schwungvoll entwickelten Harmonien bedachten die Zuschauer mit einzelnen Bravo-Rufen. Und immer wieder riss das gut aufeinander abgestimmte Johann Strauß-Ensemble die Zuschauer mit, und Daniel Draganov entwickelte sich schon fast zum „Teufelsgeiger Paganini“, wie ihn Herbert Penn anschließend scherzhaft betitelte.
Im Zugabenteil folgte eine Melodienfolge „Tanzen möcht‘ ich“, mit der sich Solisten und der Chor von ihrem Publikum verabschiedeten.