Autorin entwirft düstere Vision
Die Angermunderin Andrea Reder beschäftigt sich mit der Frage, ob man zum Verbrecher geboren wird und verpackt dieses Thema in einem Zukunftsroman.
ANGERMUND (brab) Mehrere Jahre hat die Angermunderin Andrea Reder an ihrem ersten Roman geschrieben, immer wieder den Text überarbeitet. Nun ist das Buch mit dem Titel „Dangerous Person“im Hybrid-Verlag erschienen. Es ist eine düstere Zukunftsvision, die sich mit der Frage beschäftigt, ob jemand zum Verbrecher geboren wird.
„Die Idee zu diesem Buch kam mir, als ich von überraschenden Erkenntnissen der Neurobiologie las. Die wirft die brisante Frage auf, ob das Böse eine biologische Ursache hat, ob Verbrechergehirne anders ticken und es die Gene sind, die uns zu Gewalttätern machen“, sagt Reder, die als Lehrerin an einem Mönchengladbacher Gymnasium die Fächer Biologie und Deutsch unterrichtet.
In dem Buch müssen sich zehn Jugendliche der Frage stellen, wie man mit der Gewissheit lebt, zum Verbrecher geboren zu sein. Sie erwachen nach jahrzehntelangem Kälteschlaf in einer Welt, die von der Föderation der Sicheren Staaten beherrscht wird. Sie sind Dangerous Persons – so gefährlich, dass sie weggesperrt werden. Denn der Föderation ist der Schutz ihrer Bürger wichtiger als die Menschenrechte. „Ich habe den Anfängerfehler begangen, nicht vorher eine klare Zielgruppe und ein klares Genre für mein Buch festzulegen“, sagt die 53-Jährige. Das erschwerte zunächst die Vermarktung des Werks, das nun dem seltenen Genre Dystopien zugeordnet wird. Darunter versteht man eine fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählung mit negativem Ausgang. „Das Ende meines Buches habe ich allerdings bewusst offen gelassen, damit die Leser sich ihre eigenen Gedanken machen können“, sagt die Autorin. Das hat aber nur bedingt funktioniert.
Am Dienstag, 9. Oktober, wird Andrea Reder um 19.30 Uhr in der Buchhandlung Lindenlaub, Angermunder Straße 32, ihren Debüt-Roman vorstellen. Eine Anmeldung für die Lesung ist erforderlich unter der Telefonnummer 0203 740337.