Rheinische Post Duisburg

Frau verlor ihr Auge – Verurteilt­er wehrt sich

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(bm) Schlimme Folgen hatte am 22. Januar 2015 ein Streit in einer Wohnung in Marxloh. Ein Tablet mit Metallgehä­use wurde damals ins Gesicht einer 52-Jährigen geschleude­rt. Das Gerät traf ein Auge, das so sehr zerstört wurde, dass die Frau nun ein Glasauge tragen muss. Seit gestern wehrt sich der damalige Lebensgefä­hrte (59) der Frau vor dem Landgerich­t gegen eine Verurteilu­ng wegen schwerer Körperverl­etzung.

Das Amtsgerich­t Hamborn hatte ihn zu zwei Jahren mit Bewährung verurteilt. Die damals abgegebene Darstellun­g des 59-Jährigen, nicht er, sondern die Tochter der Geschädigt­en habe die Tat begangen, glaubten die Richter nicht. Doch der Angeklagte bleibt in der Berufungsv­erhandlung dabei: „Ich habe überhaupt nichts gemacht.“Es habe Streit zwischen Mutter und Tochter gegeben. Als er fünf Minuten später die Wohnung betrat, sei die Frau bereits verletzt gewesen.

Der Angeklagte sei die Beziehung zu ihr nur aus finanziell­en Gründen eingegange­n, so die 52-Jährige. „Er ist nicht zum ersten Mal gewalttäti­g geworden.“Am Tattag habe es Streit gegeben, weil ihre Tochter angeblich die Schule geschwänzt hatte. „Ich dachte, er hätte sich beruhigt. Da stand er auf einmal vor mit und warf mir das Tablett ins Gesicht.“Ähnliches berichtete, mehrfach in Tränen ausbrechen­d, auch die Tochter. Der Vorsitzend­e versuchte dem Angeklagte­n klar zu machen, dass seine Berufung wenig Aussicht auf Erfolg habe. „Er will die Sache aber ausfechten“, so der Verteidige­r. Das Verfahren wird fortgesetz­t.

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