Kirchen zeigen sich in mystischem Licht
Bei der Nacht der offenen Gotteshäuser konnten Besucher die sakralen Bauten einmal anders erleben – und Gespräche über Gott und die Welt führen.
(gb) Kirchen erlebt man meistens bei Gottesdiensten: Für die „Nacht der offenen Gotteshäuser“öffneten fünf Kirchen in Duisburg-Neudorf ihre Türen auch in den späten Abendstunden. „Nachts ist die Atmosphäre hier eben ganz anders“, meint Ingo Uthe. Gemeinsam mit seiner Frau Kathrin hat er den Abend in der Kirche St. Gabriel vorbereitet. Ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde ist für das Ehepaar eine Selbstverständlichkeit. Er engagiert sich als Mitglied des Kirchenvorstandes und seine Frau ist Vorsitzende des Gemeinderates.
Der Satz mit der anderen Atmosphäre ist durchaus wörtlich zu verstehen. Mit einfachen Mitteln hat man markante Punkte der 1912 geweihten neugotischen Kirche in ein neues Licht gesetzt. Ein paar Scheinwerfer tauchen die Empore mit der Orgel in ein violettes Licht, die Pieta – das Bild der leidenden Gottesmutter – wird mit einem Hauch von Grün ausgeleuchtet und an anderen Stellen erstrahlt ein kräftiges Rot. Auch sonst ist einiges anders an diesem Abend. Salzstangen, Erdnüsse und Säfte stehen bereit und in einer Ecke amüsieren sich ein paar Kin- über „Gott und die Welt“einladen, wie Lutz Rühle es formuliert. Auch er arbeitet ehrenamtlich in der Gemeinde und hat an diesem Abend die Moderation und die Diskussion ausgewählter Bibelstellen übernommen. Das Nachdenken über Leben und Tod, Freude und Leiden oder das Gefühl, fremd in der Welt zu sein, sind zentrale Themen. Dazwischen gibt es immer wieder Pausen für lockere Gespräche bei Kaffee und Schnittchen.