„Weißer Riese“: Umzugsbeihilfe für Mieter
Nachdem die Stadt das Hochhaus Ottostraße 54-56 gekauft hat, sollen die Mieter raus. Dafür sollen sie finanziell entschädigt werden. Die Politik entscheidet morgen außerdem über ein Wohnprojekt an der Mühlenstraße in Baerl.
HOMBERG/BAERL (dc) Die Stadt, genauer gesagt die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag, hat bekanntlich ihren Immobilienbesitz um das Hochhaus Ottostraße 54-56 erweitert. 2,9 Millionen Euro hat sie dem Vernehmen nach dem Ruhrorter Unternehmer Heinz Fromberger für den 160 Wohnungen umfassenden Klotz im Sanierungsgebiet Hochheide überwiesen. Um diesen, so der Plan, lieber heute als morgen dem Erdboden gleich zu machen. Was tun mit den Mietern? Ein entsprechendes Umzugsmanagement soll nun die zuständige Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl am morgigen Donnerstag ab 16 Uhr beschließen.
Laut Aussage der Stadtverwaltung sind 100 der 160 Wohnungen noch bewohnt. Die Menschen sollen im Umfeld des Hauses eine neue Bleibe finden, so die Hoffnung. Mit den jetzt zur Abstimmung stehenden Richtlinien, die laut Vorlage bereits seit 1. Oktober in Kraft sind, sollen die Mieter entlastet werden. Das heißt, die Stadt gewährt Umzugsbeihilfe. Die Behörde bezieht sich auf das Baugesetzbuch: Wer zum 1. August mit gültigem Mietvertrag an der Adresse Ottostraße 54-56 mit Hauptwohnsitz gemeldet ist, kann Beihilfe beantragen.
Diese pro Wohnung einmalig angerechnete Beihilfe setzt sich wie folgt zusammen: Erste Person im Haushalt: 500 Euro, jede weitere zum Haushalt gehörende Person: 100 Euro, für jeden Raum der aufzugebenden Wohnung: 310 Euro, und für Küche, Diele und Bad jeweils 310 Euro. Einen Zeitplan, wann das Haus leer sein soll und wann der Sprengmeister kommen soll, hat die Stadt nicht angegeben.
Stichwort Zeitplan: Bei der Sitzung der Bezirksvertretung erneuert die FDP-Fraktion ihre Anfrage von Mitte Mai. Sie will wissen, wann das benachbarte Hochhaus (Ottostraße 24-30) denn gesprengt werden soll. Die Sprengung des dritten Sprengkandidaten (Friedrich-Ebert-Straße 10-16) ist terminiert für Sonntag, 24. März, 2019 – von einem Termin für die Ottostraße sei bisher nichts bekannt.
Das Thema Wohnen beschäftigt das Gremium auch an anderer Stelle der Tagesordnung. Der Aufstellungsbeschluss für einen Bereich an der Mühlenstraße in Baerl steht an. Ebenso soll die Offenlage der Plä- ne beschlossen werden. Im Norden des Stadtteils will das Unternehmen Area&Clavis aus Moers 50 Wohneinheiten bauen. 30 Baukörper sollen entstehen, maximal zweigeschossig und mit Satteldach.
Gezwungenermaßen befassen sich die Kommunalpolitiker auch mit der Bezirksbibliothek Hochheide an der Ehrenstraße. Hier gibt es nämlich einen massiven Wasserschaden im Keller. „Starke Durchfeuchtungen und Ausblühungen sorgen dafür, dass eine Nutzung der Räume nicht mehr möglich ist“, heißt es in einem Papier der Stadt. Rund 73.000 Euro müssen her, um die Stellen zu sanieren, damit die Räume wieder nutzbar sind. Anfang kommenden Jahres sollen die Arbeiten starten, bis Sommer abgeschlossen sein. Weiterhin sollen Bezirksvertretung und weitere Gremien über die Sanierung zweier Spielplätze befinden. Für die Anlagen Haselweg in Alt-Homberg sowie einen Platz am Baerler Busch sollen 32.500 Euro aufgewendet werden. Insgesamt umfasst der Sanierungstopf 300.000 Euro.