„Niederrheiner“ärgert Berufspendler
Mal kommt er, mal kommt er zu spät, mal kommt er gar nicht: Viele Nutzer der Regionalbahn 31 zwischen Xanten und Duisburg sind verärgert.
WESTEN Probleme mit den Zügen des Betreibers Nordwestbahn (NWB) sorgen weiter für Frust bei Pendlern am Niederrhein. Erst am Montagnachmittag waren zwei Züge auf der Strecke des „Niederrheiners“(Regionalbahnstrecke RB 31 zwischen Xanten und Duisburg) wegen Lokführermangels ausgefallen. Bereits im Juli gab es we- gen des hohen Krankenstandes im NWB-Cockpit dieselbe Situation. Und der Ärger geht weiter. Auch in den vergangenen Wochen gab es immer wieder Verspätungen und Zugausfälle. Fahrgast und RP-Leser Rolf Reisinger aus Xanten berichtet von chaotischen Zuständen im morgendlichen Berufsverkehr auf der Fahrt zu seinem Arbeitsplatz in Duisburg.
„Am Donnerstag gab es – zusätzlich zu den seit Wochen bekannten Verspätungen durch marode Schienen zwischen Rheinberg und Rheinkamp und den Baumaßnahmen rund um Duisburg – zur Hauptpendlerzeit den Ausfall eines Zugteils im Zug, der um 5.58 Uhr ab Xanten fährt“, schreibt Reisinger in einer E-Mail an unsere Redaktion. Das, sagt der erfahrene Bahnfahrer, sei an sich keine spektakuläre Meldung. „Aber heute war selbst das Zugpersonal so ,genervt’, dass denen der Geduldsfaden riss.“Per Durchsage seien die Fahrgäste, die ab Moers nicht mehr einsteigen durften, aufgefordert worden, sich bei der NWB-Geschäftsleitung zu beschweren. „Durch die Enge im verbliebenen Zugteil kam es an allen Haltestellen zu zusätzlichen Verspätungen beim Ein- und Aussteigen“, sagt Reisinger. „Insgesamt summierte sich das noch bis zur Ankunft in Duisburg. Ich habe zum Glück flexible Arbeitszeiten, aber ich habe mit Fahrgästen gesprochen, die jetzt Ärger mit ihren Arbeitgebern befürchten.“Als erfahrener Zuggast, betont der Xantener, sei er durchaus bereit und in der Lage, sich im Internet beim Abfahrtsmonitor über mögliche Ausfälle schlau zu machen. „Aber der verschweigt diese Verspätungen meist bis nach der Abfahrtzeit“, sagt er. „Dann nützt auch die moderne Kommunikationstechnik nichts, wenn sie so gepflegt wird.“
Was die adäquate Information der Fahrgäste betreffe, sei das Verkehrsunternehmen definitiv in der Bringschuld, bestätigt auch Nordwestbahn-Sprecherin Karin Punghorst. Die Nordwestbahn sei aber nicht in jedem Fall für Ausfälle auf ihren Strecken verantwortlich. „Für Probleme mit der Infrastruktur können wir nichts. Dass uns Personal fehlt, ist hingegen bekannt“, sagt Pungthorst.“
Viele Pendler vom linken Niederrhein schätzen die eigentlich schnelle Anbindung nach Duisburg durch die RB
31. Der „Niederrheiner“hält im Duisburger Westen an den Bahnhöfen Trompet, Rumeln und Rheinhausen. Gerade zu den Berufsverkehrszeiten ist er meist gut frequentiert.