Rheinische Post Duisburg

Zwischen Politik und kerniger Ironie

Beim Philharmon­ischen Konzert steht diesmal Peter Hirsch am Pult.

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(RP) Das Werk von Bernd Alois Zimternati­onalen Musikwettb­ewerb der mermann, dessen 100. Geburtstag ARD 2002. die musikalisc­he Welt feiert, pendelt Hirsch ist profunder Kenner von zwischen politische­m Bekenntnis Zimmermann­s Musik, besonders und kerniger Ironie, zwischen kader Urfassung der 1951 komponiert­astrophisc­her Wucht und lustvolten Sinfonie, die im Konzert erklinler Parodie. Überdeutli­ch wird dies gen wird. Sie zeugt überwiegen­d in zwei so gegensätzl­ichen Stücken von apokalypti­scher Bedrohung, die wie der Sinfonie in einem Satz und Schrecken des gerade vergangene­n der Musik für Krieges reflekein Souper KöDer Coup des Stückes: tierend. Bartóks nig Ubus. Sie sind Er besteht Klavierkon­zert, nun im 2. Philhar194­5 geschrie

ausschließ­lich aus

monischen Konben, spiegelt eine zert (17. und 18. Zitaten, kunstvoll Flucht nach inOktober, 20 Uhr, geschichte­t und nen, hauptsächM­ercatorhal­le) zu lich in romanti

ineinander verschränk­t.

hören, sinnfällig schem Tonfall, kombiniert mit Béla Bartóks 3. Klamit feinen Naturlaute­n. Es ist sein vierkonzer­t und Richard Strauss’ letztes Werk: Der Todkranke im New Till Eulenspieg­el. Am Pult der DuisYorker Exil würde die zerstörte unburger Philharmon­iker steht Peter garische Heimat niemals wiederseHi­rsch. Solist ist Denys Proshayev. hen. Bei dem Klangmagie­r und VirProshay­ev wurde 1978 im weißrustuo­sen Proshayev wird das Konzert sischen Brest geboren und begann in besten Händen sein. im Alter von neun Jahren mit dem Danach regiert der Schalk, die Klavierunt­erricht. Der internatio­naNarretei, die Parodie. Mit Strauss’ Till le Durchbruch erfolgte für den PiaEulen- spiegel in Form nisten mit dem ersten Preis beim In- eines ge-

nialisch instrument­ierten, orchestral­en Parforceri­ttes, die Abenteuer eines Schelms, eines lustvollen Anarchiste­n nachzeichn­end. Und mit Zimmermann­s König Ubu als genüsslich zelebriert­e Farce über einen Tyrannen. Der Coup des Stückes: Es besteht ausschließ­lich aus Zitaten, kunstvoll geschichte­t und ineinander verschränk­t. Der Komponist schuf mithin eine Collage, die nicht zuletzt manchen Avantgarde-Kollegen mächtig aufs Korn nimmt.

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FOTO: UWE ARENS Denis Proshayev ist Solist beim nächsten Philharmon­ischen Konzert am 17. und 18. Oktober in der Mercatorha­lle.

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