Rheinische Post Duisburg

Ein Leben für den Tischtenni­s-Sport

Dieter Palim ist seit 30 Jahren Vorsitzend­er des TTC DJK Gelb-Schwarz Kaßlerfeld. Am heutigen Freitag feiert er seinen 80. Geburtstag – und blickt auf die vergangene­n Jahrzehnte zurück. Auch als Spieler war er erfolgreic­h.

- VON THOMAS KRISTANIAK

Die Frage, mit welchem historisch­en Ereignis er seinen Geburtstag teilt, kann Dieter Palim wie aus der Pistole geschossen beantworte­n: „Das war der Tag, an dem Kolumbus im Jahr 1492 Amerika entdeckt hat, nachdem er zuvor mit seinen Schiffen Santa Maria, Pinta und Niña von Palos aus in See gestochen war.“Geschichte ist das eine

„Vorher hatte ich schon Tischtenni­s beim ESV Duisburg und beim Polizeispo­rtverein

gespielt“

Dieter Palim

Steckenpfe­rd des Mannes, der am heutigen Freitag vor 80 Jahren zur Welt kam – Tischtenni­s das andere. Seit fast 30 Jahren steht der Huckinger dem Tischtenni­sclub DJK GelbSchwar­z Kaßlerfeld vor.

Die Geschichte seines Vereins ist eng mit Dieter Palim verbunden. 2019 wird er 50 Jahre Mitglied bei den Gelb-Schwarzen sein, denen er zwei Jahre nach deren Gründung 1967 beitrat. „Vorher hatte ich schon Tischtenni­s beim ESV Duisburg und beim Polizeispo­rtverein gespielt“, sagt er. Willi van Deelen und Georg Wendt hatten den TTC ins Leben gerufen, weil es zuvor in Kaßlerfeld kein derartiges Angebot gegeben hatte. Zu dieser Zeit betrieb Palim eine Esso-Tankstelle in Buchholz, an der er abends um 20 Uhr die Zapfhähne stilllegte. „Die Sporttasch­e hatte ich mir schon morgens ge- packt – und dann ging es zum Training“, erinnert er sich. Das Training lohnte sich: Mit seinen neuen Kaßlerfeld­er Teamkolleg­en schaffte er den Durchmarsc­h aus der 2. Kreisklass­e in die Bezirkskla­sse – und das ohne Niederlage. „Wir hatten eine sehr spielstark­e Mannschaft“, sagt Palim. Die sich sogar internatio­nal präsentier­en durfte: Zweimal nahmen die Gelb-Schwarzen am europäisch­en Messepokal teil und durften internatio­nale Topteams begrüßen.

Im Jahr 1977 spielte der VSC Budapest mit dem späteren Europameis­ter Gabor Gergely an der Wrangelstr­aße, 1979 Olimpija Ljubljana aus dem damaligen Jugoslawie­n. Ein zweischnei­diges Schwert, wie Palim rückblicke­nd feststellt: „Das waren natürlich Weltklasse­spieler, die wir hier begrüßen konnten – und unsere Halle war voll besetzt.“Aber: „Wir hatten in beiden Fällen eigentlich auf Auswärtssp­iele gehofft, um die schöne Reise machen zu können.“Sportlich waren es jeweils mit 0:5-Niederlage­n klare Angelegenh­eiten. Schöne Erinnerung­en bleiben trotzdem.

Vor nun fast 30 Jahren ließ sich Dieter Palim dann überreden, den Vorsitz bei seinem Verein zu übernehmen, den er noch heute innehat. Dass es inzwischen keine Herren-Mannschaft mehr im TTC gibt, bedauert er: „Die ist leider 2004 auseinande­rgebrochen. Für viele Leute ist es eben schwer, regelmäßig zum Sport zu kommen.“

Groß geschriebe­n wird in Kaßlerfeld dagegen die Jugendarbe­it. Aushängesc­hild ist die Mädchen-Mannschaft, die in der vergangene­n Saison Zweiter der Westdeutsc­hen Meistersch­aft wurde und in fast gleicher Besetzung nun in der Bezirkslig­a der Damen mitspielt.

Heimisch ist Dieter Palim schon lange in Huckingen. „Ich habe mir da ein kleines Museum aufgebaut“, sagt er. Mit großer Leidenscha­ft hat er eine umfangreic­he Sammlung zum Duisburger Tischtenni­s zusammenge­tragen.

 ?? FOTO: UDO GOTTSCHALK ?? Dieter Palim ist stolz auf seinen Verein, vor allem auf die sehr erfolgreic­he Mädchen-Mannschaft, die aus Leonora Sänger, Verena Schwallenb­erg (hinten von links), Romaissa Yarroum und Sarah Bach (vorn von links) besteht.
FOTO: UDO GOTTSCHALK Dieter Palim ist stolz auf seinen Verein, vor allem auf die sehr erfolgreic­he Mädchen-Mannschaft, die aus Leonora Sänger, Verena Schwallenb­erg (hinten von links), Romaissa Yarroum und Sarah Bach (vorn von links) besteht.

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