Flüchtlings-Situation entspannt sich
Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch spricht vor Politikern der Bezirksvertretung 6.
STADTBEZIRK 6 (dsch) Ja, es gibt noch überdurchschnittlich viele Flüchtlinge im Stadtbezirk 6 (Lichtenbroich, Unterrath, Rath und Mörsenbroich), aber die Situation entspannt sich. Das ist die Botschaft, mit der Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration, in dieser Woche vor die Stadtteilpolitik trat.
Zum Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung im Januar 2017 hatte es in Düsseldorf 7700 Geflüchtete gegeben, heute seien es noch 4800. Davon würden 1900 Menschen im Stadtbezirk 6 leben, also fast 40 Prozent – das sei mehr als einer gleichmäßigen Verteilung entsprechen würde. Sie sind vor allem in angemieteten Gebäuden untergebracht, etwa von Caritas und DRK.
Die Zahlen, so Koch, seien weiterhin rückläufig, dennoch bleibe ein Ungleichgewicht bestehen. Aber: „Eine vollkommen gerechte Verteilung wird es nie geben“, so die Amtsleiterin. Sie stellte dann den Mitgliedern der Bezirksvertretung die Frage, ob durch die Geflüchteten wirklich Probleme entstünden. „Wir hören wenig Beschwerden von Anwohnern, und wo es doch dazu kam, sind wir dem nachgegangen“, so Koch. Die Integration der Unterkünfte in die Nachbarschaft sei in der Regel unproblematisch.
Schwierig sei es hingegen mit Flüchtlingen, die, nachdem sie eine eigene Wohnung bezogen haben, zurück in die Unterkunft wollen. „Es gibt einige Miethaie, die Flüchtlingen teure Wohnungen andrehen. Wenn sie nicht bezahlen können, ist es fast unmöglich, sie wieder in den Notunterkünften unterzubringen“, erklärt Koch. Viele dieser Menschen würden auf der Straße enden, weil immer mehr Plätze in den Unterkünften abgebaut würden. „Auch, aber nicht nur deswegen ist auch die Obdachlosenquote sehr hoch“, sagt Koch. Etwa ein Drittel der Düsseldorfer Wohnungslosen lebt im Stadtbezirk 6.