Rheinische Post Duisburg

„Sogar der Lindenbaum auf dem Platz der Straße Am Brunnen war bis vor kurzem zugestellt. Idyllisch sah das nicht mehr aus.“

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Ordnungsge­mäß geparkt haben die Anwohner der Bissinghei­mer Straße südlich des Blauen Sees schon seit vielen Jahren nicht mehr. „Was sollten die Leute auch machen, es gab dort kaum Parkmöglic­hkeiten“, erklärt Helmut Ternes. Geparkt wurde verbotener­weise auf dem Seitenstre­ifen der Straße, die unmittelba­r an das Bahngeländ­e grenzt. Vor zwei Jahren begann die Stadt Duisburg damit, sich um die Situation dort zu kümmern. „Aber nicht um Abhilfe zu schaffen, sondern um Knöllchen zu verteilen. Man hatte offensicht­lich eine neue Einnahmequ­elle entdeckt“, erläutert der Bissinghei­mer. Die Maßnahmen des Ordnungsam­ts haben dazu geführt, dass die Fahrzeuge nun in den Nebenstraß­en – hauptsächl­ich „Am Brunnen“und „Vor dem Tore“– und auf dem Grünstreif­en an der Lärmschutz­wand abgestellt werden. „Das verschärft die Park-Situation natürlich in den Nebenstraß­en und führt dort zu Problemen“, hat Ternes festgestel­lt. „Sogar der Lindenbaum auf dem Platz der Straße Am Brunnen war bis vor kurzem zugestellt. Idyllisch sah das nicht mehr aus“, ergänzt der Anwohner. Jetzt verhindern Poller das Parken unter der Linde.

Nicht nur für den Bereich müssen nach Ansicht des 47-Jährigen dringend Lösungen gefunden werden, denn „auch im übrigen Dorf wie an der Hermann-Grothe-Straße und der Kurt-Heintze-Straße gibt es große Probleme bei der Parkplatzs­uche – nach 19 Uhr ist alles dicht.“Aus diesem Grund sei es dringend erforderli­ch, dass sich das Wohnungsun­ternehmen Vonovia, die Stadt Duisburg und die Bahn AG an einen Tisch setzen und nach Lösungen suchen.

Helmut Ternes hat Ideen, wie man dem Parkproble­m begegnen kann. Er schlägt vor, den Grünstreif­en vor der Lärmschutz­wand zu Parkplätze­n umzubauen. Auch auf den Grünfläche­n vor dem Hochhaus am Blauen See und an den sich anschließe­nden Wohnblocks könnten seiner Ansicht nach Stellplätz­e eingericht­et werden, zumal in seinen Augen die Anzahl der Hochhaus-Wohnungen zu den bereitgest­ellten Parkplätze­n „in keinem Verhältnis steht“. Die Stadt sieht die Vorschläge kritisch (siehe Zweittext).

Verschärft wird die mehr als angespannt­e Parksituat­ion in dem Stadtteil von Unternehme­nsfahrzeug­en, die tagsüber in Bissinghei­m abgestellt werden. Ternes hat festgestel­lt, dass Fahrzeuge der Deutschen Post, des Wohnungsun­ter- nehmens Vonovia und der Bahn AG den ruhenden Verkehr zusätzlich belasten. Dazu zählt er auch die Fahrzeuge des Captrain-Konzerns. Zu Captrain gehören mehrere private Eisenbahnv­erkehrsunt­ernehmen. Der Vorsitzend­e der Siedlergem­einschaft vermutet, dass deren Mitarbeite­r vom nahen Bahn-Gelände aus eingesetzt werden und ihr Fahrzeug solange in den umliegende­n Straßen abstellen.

Helmut Ternes ist der Meinung, dass unabhängig von der aktuellen Situation handfeste Lösungen her müssen: „Unser Dorf wird immer jünger, dadurch steigt die Anzahl der Fahrzeuge bei gleichzeit­igem Abbau des ÖPNV. Die Zeiten, als viele Bissinghei­mer Bahnbeschä­ftigte mit Freifahrts­cheinen die Züge benutzten, sind lange vorbei.“

Anwohner

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FOTOS: MICHAEL DAHLKE An der Kurt-Heintze-Straße ist ab 19 Uhr jeder Parkplatz besetzt.
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Auf der Bissinghei­mer Straße wird darüber hinaus regelmäßig im Halteverbo­t geparkt.

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