Sieg einer Kanadierin auf Heimstrecke
Rhein City Run: Andree Paquet aus Kanada überrascht bei den Frauen, weil man ihren Namen noch nicht kennt. Vorjahressieger Nikki Johnstone musste pausieren. Andreas Sprott ist sein Nachfolger. Stadtwertung geht an Düsseldorf.
Da staunte die Favoritin nicht schlecht. Als Katharina Wehr am Sonntagmorgen nach 1:25,24 Stunde das Ziel des Rhein City Run am Steinhof in Huckingen erreichte, war die Vorjahressiegerin nicht die erste Frau im Ziel. Das Band hatte zuvor bereits Andree Paquet zerrissen – nach exakt 1:23,47 Stunde, die sie für den Lauf von Düsseldorf nach Duisburg benötigt hatte.
Dass dieser Name in der hiesigen Laufszene noch keinen herausragenden Klang hat, mag daran liegen, dass seine Trägerin erst seit kurzem in Duisburg lebt. Die Heimat von Andree Paquet ist nämlich Kanada. Das Siegerinterview im Ziel wurde dementsprechend auf Englisch geführt. In der Übersetzung hörte sich das dann so an: „Das ist eine sehr schöne Strecke, die ich gut kenne, weil ich hier immer trainiere. Der Lauf war sehr gut organisiert.“
Hinter Katharina Wehr landete mit Carina Fierek vom TuS Xanten, der Siegerin der diesjährigen Winterlaufserie und Zweitplatzierten des Targobank Run, eine bestens bekannte Athletin auf Rang drei (1:25,38). Die weiteren Plätze belegten Alexandra Schwartze vom OSC Waldniel (1:28,51) und Lena Weller vom Verein Laufen gegen Leiden (1:30,40).
Der englische Zungenschlag des Vorjahressiegers fehlte diesmal. Nikki Johnstone musste aus privaten Gründen auf einen Start verzichten. Auch ohne den Ersten des Rhein-Ruhr-Marathons vom ART Düsseldorf stellte die Landeshauptstadt wieder den Topmann. Diesmal lag Andreas Sprott vom Running Team Grafenberg in 1:17,19 Stunde vorn, gefolgt von Lukas Dieckmann (Vodafone Runners, 1:18:55), Erik Lange (ASV Duisburg, 1:19,05), Tobias Jazbec (ASV Duisburg, 1:19,33) und Dennis Breuer (ASV Duisburg, 1:19,35).
Die Städtewertung entschied wie im Vorjahr Düsseldorf für sich, womit die Start-Stadt in diesem Vergleich mit 2:1 gegenüber Duisburg die Nase vorn hat. Gewertet wurden die besten 500 Läuferinnen und Läufer einer jeweiligen Stadt – Düs- seldorf siegte dabei überaus knapp mit einer Differenz von gerade einmal drei Sekunden.
Das hätte womöglich auch ganz anders ausgesehen, wenn alle der knapp über 3000 gemeldeten Teilnehmer auch an den Start gegangen wären. Doch letztlich waren es nur etwa 2200 Aktive, was zu einem nicht geringen Teil offenbar daran lag, dass es am Sonntagmorgen nahe Dinslaken einen Unfall auf der Autobahn A3 in Richtung Duisburg gegeben hatte. Zahlreiche Startwillige mussten eine Vollsperrung umfahren und trafen erst mit einer Stunde Verspätung in Düsseldorf an. Da, so berichtete Jörg Bunert, der den Lauf wieder gemeinsam mit Sonja Oberem und dem Stadtsportbund organisiert hat, sei aber schon alles abgebaut gewesen.