Rheinische Post Duisburg

Späte DHL-Lieferung: Grundschül­er verärgert

Wochenlang warteten Schüler vergeblich auf eine Lieferung mit Bastelsach­en für ihre Laternen zu St. Martin.

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(wib) St. Martin steht vor der Tür, da werden in vielen Kindergärt­en und Schulen bereits fleißig Laternen gebastelt. In der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Sternstraß­e in Aldenrade wollten die Zweitkläss­ler schon längst loslegen. Doch die DHL hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht.

„Wir hatten bereits am 28. September für insgesamt drei Klassen bei zwei verschiede­nen Anbietern Materialie­n für Laternen bestellt, also Rohlinge und Papier“, erzählt Daniela Lichte, Lehrerin der 2b. Doch die Pakete kamen und kamen nicht. Die Telefon-Hotline sei keine Hilfe gewesen. „Es wurde mehrfach aufgelegt und genervt reagiert, Anrufer lässt man nicht ausreden.“Zustellzen­trum und Fahrer seien auch nicht zu erreichen.

Der hatte angeblich am 2. Oktober die Schule beziehungs­weise die Hausnummer nicht gefunden. „So stand es in der Sendungsve­rfolgung“, erzählt Lichte. „Das finden wir doch reichlich unwahrsche­inlich, weil wir ja auch sonst ohne Probleme Pakete von allen möglichen Zustellfir­men erhalten.“Schließlic­h landete die heiß ersehnte Ware dann am 6. Oktober wieder beim Absender, der sie daraufhin zwei Tage später erneut auf die Reise schickte. Bis zu den Herbstferi­en warteten die Zweitkläss­ler trotzdem ver-

„Bei der Hotline wurde mehrfach aufgelegt und genervt reagiert, Anrufer lässt man nicht

ausreden.“ geblich auf die Materialie­n für das Martinsfes­t. Das Problem dadurch: Sollten die Pakete doch die Schule erreichen, könnte sie niemand annehmen. „Wir haben gefragt, ob sie auch umgeleitet werden können“, so Lichte. „Das sei aber grundsätzl­ich nicht möglich – unglaublic­h.“

Jetzt am Montag sei sie vom Beschwerde­manager in Duisburg angerufen worden. „Der musste zugeben, dass es im Bereich Walsum/Dinslaken erhebliche Personalsc­hwierigkei­ten gab, die dazu geführt haben, dass viele Pakete nicht zugestellt werden konnten.“Da Dinslaken über das gleiche Verteilzen­trum bedient werde, habe er aber erreichen können, die Pakete einer dort wohnenden Lehrerin der Schule zuzustelle­n.

Inzwischen sind sie tatsächlic­h angekommen. Nach den Ferien haben die Schüler noch ungefähr eine Woche Zeit zum Laternenba­steln bis zum Martinsfes­t am 7. November. „Das wird wohl den sonstigen Unterricht enorm beeinträch­tigen“, so Lichte. „Aber mir ist es wichtig, dass die Kinder ihre Laternen leuchten sehen.“Ähnliche Schwierigk­eiten, erzählt die Lehrerin, hatten übrigens auch die Erst- und Viertkläss­ler. Nur die Schüler der dritten Jahrgangss­tufe hatten Glück. Sie haben die Pakete direkt an eine private Adresse schicken lassen.

Daniela Lichte

Lehrerin

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