Die Kripo bekommt ein „Brand-Mobil“
Brandermittler des KK 11 haben ein Sonderfahrzeug nach ihren Bedürfnissen ausstatten lassen. 55.000 Euro wurden dafür investiert.
(RPN) „Der ist brandneu“, sagt Elke Bartels mit einem Augenzwinkern, als sie sich in dem neuen Brandwagen der Kriminalpolizei Duisburg umschaut. In diesem Fahrzeug – einem nach den Bedürfnissen der Behörde gefertigten VW Crafter – würden jene Kräfte des Kriminalkommissariats 11 ausrücken, die sich auf die Ermittlung von Brandursachen spezialisiert haben, erklärt Duisburgs Polizeipräsidentin. 55.000 Euro wurden für das Fahrzeug investiert. Und nach der Vorstellung am Präsidium im Dellviertel fuhr es los zu den ersten Einsätzen: Am Vortag hatte es gleich dreimal gebrannt.
Wenn eine Wohnung in Flammen steht, ist es die Feuerwehr, die für das Löschen verantwortlich ist. „Die Brandursache versuchen aber wir herauszubekommen“, sagt Fabian Behrendt. Der Kriminalhauptkommissar (37) gehört zum 19-köpfigen Team des KK 11. Neben Tötungsdelikten ermitteln sie auch stets im Falle eines Feuers. „Wir sehen uns am Brandort immer zunächst das Spurenbild an und versuchen einzu- grenzen, an welcher Stelle in der Wohnung das Feuer ausgebrochen sein könnte“, erklärt Behrendt.
Dabei gilt es zunächst, ganze Schichten von Asche, Trümmern und anderen Brandrückständen beiseite zu räumen. Deshalb gehören auch Schippe und Besen zur Aus- stattung des Brandwagens. „Durch das Aufwirbeln der Asche und anderer Rückstände werden immer Giftstoffe freigesetzt. Deshalb tragen wir am Einsatzort auch Brandschutzhelm und eine sogenannte Gebläseeinheit“, sagt Behrendt. Mit der Anschaffung des neuen Brandwa- gens wurden auch besagte Helme und Filtergeräte für die Kripo-Kräfte gegen die neuesten Modelle ausgetauscht.
Um sich gegen die oft noch extreme Hitze am Brandort zu schützen, tragen die Ermittler Schutzoveralls und -stiefel. Nicht verzichten dürfen sie im Einsatz auf den Multigaswarner. Dieses kleine Gerät, das an der Kleidung befestigt wird, schlägt sofort Alarm, sollte es etwa ein erhöhtes Aufkommen an Kohlenmonoxid messen. Es schlummert in einem der zahlreichen, aus Aluminium gefertigten Schubfächer. Sie sorgen für Verstauungsmöglichkeiten. „Im Inneren ist nicht nur genügend Platz zum Umziehen für die Kollegen, das Material ist nun auch gut sortiert“, freut sich Polizeihauptkommissar Georg Mainau, Leiter des Fuhrpark-Managements der Polizei.
Und dann beginnt für die Kripobeamten das Puzzlespiel. Geklärt werden muss die Frage, was das Feuer entfacht hat. Ein technischer Defekt? Oder war es doch Brandstiftung? Je heftiger die Feuerwehr während der Löscharbeiten eingreifen muss (manchmal müssen zum Aufstöbern von Glutnestern ganze Deckenkonstruktionen eingerissen werden), um so schwerer wird die Spurensuche nach der Brandursache für die Ermittler.
Manchmal finden sich in den Trümmern auch noch die sterblichen Überreste von Feueropfern, so wie im Vorjahr beim Einsatz an der Vohwinkelstraße in Duisburg-Meiderich. „Da hatten wir in der Brandwohnung die Überreste eines Kindes entdeckt. So etwas ist auch für uns immer sehr belastend“, gibt Behrendt zu.