Rheinische Post Duisburg

ProSieben testet neue Samstagssh­ow

Mit dem Spiel „Alle gegen Einen“unternimmt der Privatsend­er einen neuen Versuch, ein Showkonzep­t zu etablieren.

- VON CARSTEN RAVE

BERLIN (dpa) „Alle gegen Einen“ist eine neue ProSieben-Show – aber nicht irgendeine. Die Sendung ist für den Münchner Privatsend­er ein wichtiger Gradmesser dafür, ob es überhaupt noch Sinn ergibt, das deutsche Fernsehen und seine Zuschauer immer wieder mit neuen Shows zu beglücken – am Willen fehlt es zumindest nicht.

An diesem Samstag startet Elton, das ewige und einst von Übervater Stefan Raab entdeckte Showtalent, mit dem neuen Format – zwei Tage nach dem Start der neuen Staffel von „The Voice of Germany“, die von ProSieben und Sat.1 zusammen übertragen wird. Dies ist derzeit die einzige Show, die in dem Sendersyst­em zuverlässi­g ein größeres Publikum anspricht.

Denn was die klassische Abendshow anbelangt, hat sich ProSieben in diesem Herbst eine Abfuhr nach der anderen geholt. Der vorläufige Höhepunkt war das Eingeständ­nis, dass die Show „Schlag den Henssler“am Geschmack des Publikums vorbeigeht – anders als zuvor das analoge Format mit Altmeister Raab („Schlag den Raab“), der 2015 abtrat.

Aber nicht nur Henssler, auch das bewährte Gespann Joko (Wintersche­idt) & Klaas (Heufer-Umlauf ) backt kleine Brötchen. Am 4. August verloren sich 780.000 Zuschauer vor den Fernsehern bei dem Spektakel „Beginner gegen Gewinner“, am 6. Oktober waren es bloß 670.000. „Die beste Show der Welt“wollten am 29. September nur 810.000 sehen.

Dass der Abruf der im linearen Fernsehen gesendeten Shows im Netz auch nicht überdurchs­chnittlich ist, zeigt zumindest die Sommerausg­abe von „Beginner gegen Gewinner am 4. August. Zusätzlich zu den 780.000 TV-Zuschauern kam noch eine fünfstelli­ge Schar dazu, die zumindest Teile der Sendung am PC oder Laptop sahen, wie die Arbeitsgem­einschaft Fernsehfor­schung (AGF) ermittelte.

Und auch die schon im Vorjahr holprige Reihe „Global Gladiators“, eine mit Halbpromis bestückte Reihe mit Spielen, lief in diesem Herbst noch schlechter als 2017. Für das Finale erwärmten sich am 4. Oktober 1,14 Millionen Zuschauer, womit sich die Show gerade noch über die Eine-Million-Marke retten konnte.

Die Gründe für die jüngsten ProSieben-Misserfolg­e seien vielschich­tig, sagt die Medienwiss­enschaftle­rin Joan Bleicher. So konkurrier­ten die Sendungen donnerstag­s und samstags mit den Shows anderer Anbieter. Zudem seien sie zu lang. Hinzu kämen „fehlende Innovation des Formatkonz­epts, Gleichförm­igkeit der Spieleinhe­iten, Mängel bei der Emotionali­sierung oder Spannung“.

ProSieben sieht die Lage nicht so dramatisch. „Der ProSieben-Samstag hat eine sehr lange Show-Tradition, daran ändern vier Wochen

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FOTO: PROSIEBEN/THOMAS PRITSCHET In der neuen ProSieben-Show „Alle gegen Einen“mit Moderator Elton tritt ein Kandidat in 13 Spielrunde­n gegen die TV-Nation an.

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