Rheinische Post Duisburg

36 Stunden arbeiten für die Miete

Neue Studie: In Düsseldorf wohnen Studenten günstiger als im NRW-Durchschni­tt.

-

KÖLN (RP) Exakt 105.230 junge Menschen haben zum Winterseme­ster ihr Studium in Nordrhein-Westfalen begonnen. Das sind 709 Studenten mehr als im Vorjahr. Insgesamt studieren jetzt 763.000 Menschen an den Universitä­ten in NRW – auch diese Zahl ist auf dem Niveau des vergangene­n Jahres. Und noch eines hat sich nicht verändert: die Not und hohen Preise auf dem Wohnungsma­rkt.

Der in den Ballungsze­ntren ohnehin aufgeheizt­e Wohnungsma­rkt hat für Studierend­e gerade zu Semesterbe­ginn wenig Gutes zu bieten. Zentral gelegener Wohnraum ist nicht nur schwer zu finden, sondern auch teuer. Für viele Erstsemest­er oder Wechselnde von Hochschule­n und Studiengän­gen ist das ein Problem. In NRW lag die studentisc­he Warmmiete im Untersuchu­ngszeitrau­m bei 14 Euro pro Quadratmet­er, was Platz neun im bundesweit­en Mietpreisv­ergleich der Länder bedeutet.

Zugleich gibt es in der Region mit studentisc­hen Hochburgen wie Köln (16,35 Euro) und Bonn (15,01 Euro) Standorte, die deutlich über dieser Marke liegen. Hingegen bleibt das studentisc­he Mietpreisn­iveau der Landeshaup­tstadt Düsseldorf mit 13,84 Euro pro Quadratmet­er knapp unter dem Landesdurc­hschnitt. Zu diesem Ergebnis kommt die elfte Erhebung der Studienrei­he „Fachkraft 2030“, die von Studitemps zusammen mit dem Department of Labour Economics der Maastricht Univer-

Durchschni­ttliche

Warmmiete für Studierend­e in NRW

liegt bei 382 Euro

sity im März durchgefüh­rt wurde. Bundesweit nahmen rund 18.000 Personen an der Befragung teil.

Studierend­e in NRW zahlen demnach durchschni­ttlich 382 Euro Warmmiete pro Monat. In Hamburg – Deutschlan­ds teuerstem Bundesland – mussten Studierend­e zum Sommerseme­ster 2017 eine Warmmiete von durchschni­ttlich 17,35 Euro pro Quadratmet­er bezahlen – deutlich über drei Euro mehr als in NRW. Bundesweit am günstigste­n war mit 11,35 Euro pro Quadratmet­er hingegen eine Bleibe in Thüringen. Daneben wurde im Rahmen der Befragung auch die absolute Mietbelast­ung pro Kopf analysiert.

Zudem wurde in der Mietfrage folgendem Aspekt nachgegang­en: Wie viele Arbeitsstu­nden müssten Studierend­e pro Bundesland und Monat investiere­n, um sich die Warmmiete am Studienort überhaupt leisten zu können?

Hierfür wurde neben der absoluten monatliche­n Mietbelast­ung das regionale studentisc­he Lohnniveau ermittelt. Da dieses in Nordrhein-Westfalen zum Erhebungsz­eitraum 10,53 Euro pro Arbeitsstu­nde betrug, liegt der Mietbelast­ungs-Index bei 36,3 Arbeitsstu­nden pro Monat. Zum Vergleich: In Hamburg fallen für die Deckung des Mietbetrag­es 42 Stunden Arbeit an (das ist Platz eins in Deutschlan­d), in Sachsen (Platz 16) sind es lediglich 31,1 Stunden – also gut fünf Stunden weniger als in NRW.

Die Berechnung­en beziehen sich ausschließ­lich auf Studierend­e, die tatsächlic­h monatlich Miete zahlen. Dies betrifft 78,6 Prozent der Befragten. Personen, die mietfrei wohnen – bei Eltern oder Verwandten – wurden nicht berücksich­tigt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany