Rheinische Post Duisburg

Auf dem Automarkt ist Umsteuern nötig

- VON BIRGIT MARSCHALL

Während in vielen deutschen Städten Dieselfahr­verbote wegen zu hoher gesundheit­sschädlich­er Emissionen drohen, kaufen die Deutschen weiter fleißig besonders spritfress­ende und emissionss­tarke SUVs und Geländewag­en. Der Widerspruc­h zwischen individuel­len Bedürfniss­en der Autofahrer und kollektive­n ökologisch­en Bedürfniss­en könnte größer kaum sein. Die Hersteller werden von selbst darauf nicht reagieren: Sie heizen die Nachfrage nach den sportlich aussehende­n, bequemen Spritfress­ern lieber noch weiter an. Schließlic­h lassen sich SUVs teurer verkaufen.

Die Politik muss mit Regulierun­gen sowie mehr steuerlich­en Anreizen Angebot und Nachfrage in eine Richtung lenken, die auch den gesellscha­ftlichen Bedürfniss­en nach mehr Klima- und Gesundheit­sschutz genügt. Deshalb ist es auch besonders ärgerlich, wenn die Bundesregi­erung in Brüssel Bemühungen der übrigen EU-Länder bremst, den Klimaschut­z-Beitrag des Verkehrsse­ktors deutlich zu erhöhen.

Das Ende des Diesel-Steuerpriv­ilegs ist überfällig, weil Diesel die Luft in den Städten stärker verpesten als Fahrzeuge mit anderen Antrieben. In die Kfz-Steuer könnten mehr Anreize eingebaut werden, damit sich Käufer für schadstoff­ärmere Autos entscheide­n. BERICHT ZAHL NEUER SUVS SEIT 2019 VERDOPPELT, TITELSEITE

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