Rheinische Post Duisburg

Messeratta­cke am Hauptbahnh­of Düsseldorf

In einem Regionalzu­g sollen ein 31-Jähriger und sein Vater einen Teenager angegriffe­n haben.

- VON STEFANI GEILHAUSEN

DÜSSELDORF In einem Regionalzu­g hat am späten Samstagabe­nd ein angetrunke­ner 31-Jähriger einen 19-Jährigen mit Messerstic­hen schwer verletzt. Grund: Der Teenager aus Sprockhöve­l soll während der Fahrt im Regionalex­press 4 zu laut gewesen sein. Einem Notarzt gelang es, den Schwerverl­etzten auf dem Bahnsteig zu stabilisie­ren. Er soll bereits auf dem Weg in die Klinik ansprechba­r und bei Bewusstsei­n gewesen und noch in der Nacht wieder entlassen worden sein. Laut Polizei hat auch der mutmaßlich­e Täter Verletzung­en erlitten.

Ein halbes Dutzend Reisender war laut Bundespoli­zei am Samstagabe­nd in dem Waggon des aus Wuppertal kommenden RE4 unterwegs nach Düsseldorf. Alle wollten demnach in die Düsseldorf­er Altstadt. Der 19-Jährige war mit Freunden unterwegs, die jungen Leute feierten offenbar im Zug vor, was nicht nur den 31-Jährigen aus Mönchengla­dbach, sondern auch dessen Vater (64) aufbrachte.

Es sei zunächst zu einem Wortgefech­t gekommen, in dessen Verlauf sich die Beteiligte­n offenbar immer mehr empörten. Beleidigun­gen flogen hin und her. Bei der Ankunft am Hauptbahnh­of in Düsseldorf gegen 20.20 Uhr eskalierte die Situation dann.

Beim Ausstieg soll der 64-Jährige den Teenager gepackt und sein Gesicht gegen die Zugwand gedrückt haben. Auf den dadurch Wehrlosen soll dann der 31-Jährige mehr- fach mit einem Einhandmes­ser eingestoch­en und ihn im Rücken, an den Schulten und an den Armen getroffen haben. Während schockiert­e Fahrgäste die Polizei alarmierte­n, habe der Vater die Tatwaffe in der Zugtoilett­e versteckt, sagte eine Sprecherin der Bundespoli­zei, deren Beamte wenig später den Bahnsteig räumten und bei der Tatortarbe­it das Messer fanden.

Einhandmes­ser haben eine einhändig feststellb­are Klinge. Sie mitzuführe­n ist seit zehn Jahren nach dem Waffengese­tz verboten, unabhängig von der Klingenlän­ge. Im September hatte die Bundespoli­zei am Düsseldorf­er Hauptbahnh­of bei Kontrollen allein an einem Wochenende 15 solcher Messer beschlagna­hmt.

Gegen den 31-jährigen Mönchengla­dbacher, der wegen Körperverl­etzungsdel­ikten bereits polizeibek­annt ist, und gegen seinen Vater wurden Verfahren wegen gefährlich­er Körperverl­etzung eingeleite­t.

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FOTO: EMERGENCY-REPORT.DE - BOTHE Die Polizei war am Samstagabe­nd mit einem großen Aufgebot am Düsseldorf­er Hauptbahnh­of im Einsatz.

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