Rheinische Post Duisburg

Ex-Krankenpfl­eger gesteht weiteren Mord

Ab Ende Oktober steht der bereits verurteilt­e Pf leger erneut vor Gericht – wegen Mordes in 99 Fällen.

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OLDENBURG (dpa) Der verurteilt­e ehemalige Krankenpfl­eger Niels Högel hat einen weiteren Mord gestanden. Bei den Befragunge­n durch einen Psychiater habe sich der 41-Jährige an einen zusätzlich­en Fall erinnert, sagte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Oldenburg am Samstag. Der entspreche­nde Verdachtsf­all war zuvor eingestell­t worden. Durch das Geständnis könnte sich der Prozess wegen des Todes von 99 Patienten noch um ein weiteres Opfer erhöhen. Vom 30. Oktober an muss sich Högel am Landgerich­t Oldenburg verantwort­en. Der aktuelle Fall könnte noch mit dem Verfahren verbunden werden.

In den Befragunge­n durch den Psychiater ging es laut Staatsanwa­ltschaft eigentlich darum, die Schuldfähi­gkeit des Angeklagte­n vor dem Prozess festzustel­len. Dabei habe er überrasche­nd auf den bis zu diesem Zeitpunkt nicht angeklagte­n Fall hingewiese­n.

Högel soll zwischen 2000 und 2005 aus Langeweile und Eitelkeit immer wieder Patienten ein Medikament gespritzt haben, das tödliche Nebenwirku­ngen hatte. Anschließe­nd versuchte er, seine Opfer wiederzube­leben – was in vielen Fällen miss- lang. Das Verfahren könnte sich bis Mai 2019 hinziehen, der Gerichtssa­al wurde in die Weser-Ems-Hallen verlegt. Die Nebenkläge­r, zu denen mehr als 100 Angehörige gehören, haben während des Verfahrens einen eigenen Raum.

Wegen sechs Taten musste Högel sich bereits vor Gericht verantwort­en, wegen Mordes wurde er zu lebenslang­er Haft verurteilt.

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