Rheinische Post Duisburg

Heimsieg dank Hofmann-Gala

Beim 4:0 von Borussia Mönchengla­dbach gegen Mainz trifft Hofmann dreimal. Und das Team klettert auf Rang zwei.

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Ein ganz starker Jonas Hofmann hat Borussia Mönchengla­dbach auf den zweiten Platz der Fußball-Bundesliga geführt. Der Mittelfeld-Renner erzielte beim 4:0 (1:0) gegen FSV Mainz 05 drei Tore und war am dritten Treffer durch Thorgan Hazard beteiligt. Nach dem vierten Heimsieg in dieser Saison in Folge sind die Borussen nun mit 17 Punkten erster Verfolger von Tabellenfü­hrer Borussia Dortmund.

Trainer Dieter Hecking vertraute den Job gegen Mainz zehn von elf Bayern-Besiegern an. Nur Tobias Strobl rückte anstelle Christoph Kramers ins Team, er war die Sechs hinter Jonas Hofmann und Florian Neuhaus. Lars Stindl spielte erneut im Zentrum der offensiven Dreierreih­e, für den Kapitän war es das erste Heimspiel seit dem 20. April. Damals hatte er beim 3:0 gegen Wolfsburg das 1:0 erzielt. Stindl ließ sich wie beim 3:0 München immer wieder zurückfall­en, um im Mittelfeld Überzahl-situatione­n zu schaffen und Bälle zu erobern.

Gegen Mainz setzten die Borussen im 4-3-3-System auf die bewährte Herangehen­sweise, der Gegner wurde bereits am eigenen Strafraum angelaufen. Daraus ergaben sich früh erste Halb-Möglichkei­ten, zunächst traf Stürmer Alassane Plea nach einer Hofmann-Ecke den Ball nicht richtig, dann verzog Stindl aus elf Metern. Hinten indes gab es flapsige Aktionen, etwa in der neunten Minute, als Nico Elvedi einen Fehlpass am eigenen Strafraum spielte und Glück hatte, dass Jean-Philippe Mateta am Tor vorbei schoss.

Millimeter­arbeit leistete in der 21. Minute auf der anderen Seite Hofmann. Thorgan Hazard spielte den Ball in die Tiefe, dort wartete Hofmann und schloss in die lange Ecke ab, vom Innenpfost­en prallte der Ball ins Netz. Es war das zweite Saisontor des Dauerläufe­rs – und sein erstes Ligator aus dem Spiel heraus für Gladbach überhaupt. Zuvor gegen Leverkusen hatte er am ersten Spieltag einen Elfmeter verwandelt.

Borussia verdiente sich die Führung durch viel Fleiß und Spielfreud­e. Dass die Borussen „grell“waren auf Tore und den Sieg, zeigte eine Szene in der 21. Minute: Unter Druck rutschte einem Mainzer der Ball ins Aus. Hazard führte den Einwurf postwenden­d aus, Stindl be- diente Hofmann, doch dessen Treffer pfiff Schiedsric­hter Sören Storks zurück, weil er den Ball noch nicht freigegebe­n hatte.

Auch in der Halbzeit hatten die Fans etwas zu feiern, denn es gab einen Heiratsant­rag auf dem Platz. Ralf nutzte das Halbzeit-Kickspiel und hielt um die Hand seiner Nicole an. Das „Ja“ging im Gesang der Nordkurve unter. Danach ging das Buhlen der Borussen um den zweiten Tabellenpl­atz weiter. In der vergangene­n Saison hatten die Borussen in solchen Situatione­n oft ge- patzt, nun galt es, zu zeigen, dass sie den nächsten Schritt gemacht hat.

Die Borussen belegten das: Ein starker Pass von Stindl fand Hazard, der legte von der Grundlinie den Ball vor das Tor. Und dort vollendete Hofmann mit seinem vierten Torschuss zum 2:0. Die Frage nach dem Mann des Tages war in dieser Szene bereits geklärt, doch es war noch nicht vorbei mit der Hofmann-Gala. Zunächst leitete er das 3:0 durch Hazard ein, weil er den Assist-Geber Plea auf die Reise schickte, dann schoss er selbst das 4:0. Der Mann, den viele schon abgeschrie­ben hatten, ist aktuell das Gesicht des Gladbacher Höhenflugs. Hofmann führte sein Team auf Rang zwei. „Wir haben so gut wie nichts zugelassen und hatten ein super Aufbauspie­l“, sagte Hofmann bei „Sky“. „Wir holen uns Woche für Woche Selbstvert­rauen. Das bin nicht ich alleine“, so Hofmann, der ein Kompliment an die Mannschaft richtete. Hecking sagte: „Es ist eine fantastisc­he Momentaufn­ahme, dass wir auf Platz zwei stehen. Aber das ist das Ergebnis harter Arbeit.“

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FOTO: DPA Jonas Hofmann (l.) bejubelt sein Tor zum 1:0 mit dem Gladbacher Mitspieler Thorgan Hazard.

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