Rheinische Post Duisburg

Nur das krönende Siegtor fehlt am Ende

Rollhockey: Die RESG Walsum lässt im Erstrunden-Hinspiel des Europapoka­ls gegen den HC Turquel den schwachen Saisonstar­t in der Bundesliga vergessen. Nach dem 4:4 glaubt das Team an seine Chance im Rückspiel.

- VON THOMAS KRISTANIAK

Nach Spielschlu­ss gab es erst einmal eine Umarmung von Reinhold Luerweg für Christophe­r Nusch. Zwar hatte der neue Trainer von Rollhockey-Bundesligi­st RESG Walsum auch in seinem dritten Pflichtspi­el keinen Sieg feiern können, doch der Zufriedenh­eit seines Abteilungs­leiters tat das keinen Abbruch. Das ließ sich durchaus nachvollzi­ehen, denn der Auftritt des deutschen Rekordmeis­ters im Erstrunden-Hinspiel

„Wir haben uns in die Bälle geworfen wie

beim Eishockey.“

Christophe­r Nusch Trainer der RESG Walsum

des WS Europe Cup gegen den portugiesi­schen Vertreter HC Turquel war ein bravouröse­r gewesen. Beim 4:4 (3:3)-Unentschie­den blieb lediglich die Krönung in Form eines Siegtreffe­rs aus.

„Ich glaube, die sind nicht zufrieden“, meinte Christophe­r Nusch augenzwink­ernd mit einem Blick auf das Gästeteam. Wie vor knapp zwei Jahren, als Turquel im CERS-CupRückspi­el in der Halle Beckersloh mit einer 2:5-Niederlage nur knapp den Gang in die Verlängeru­ng abgewendet hatte, dürften die Südeuropäe­r auch diesmal angemessen überrascht von ihrem Gegner gewesen sein. Vor allem von dessen Comeback-Qualitäten: Zweimal lag die RESG im ersten Durchgang zurück – zweimal gelang der blitzschne­lle Ausgleich.

Der misslungen­e Saisonstar­t in der Bundesliga trat für 50 Minuten komplett in der Hintergrun­d. Die Gastgeber brachten eine Leistung, die in dieser Form kaum zu erwarten gewesen war – vor allem läuferisch. „Vor zwei Jahren beim Hinspiel in Turquel hatten manche Spieler von uns nach zwei Minuten schon Krämpfe“, meinte Christo- pher Nusch schmunzeln­d mit Blick auf das Tempo, das die portugiesi­schen Rollhockey­profis damals vorlegten.

Das war diesmal anders. Zwar gab’s nach zwei Minuten schon wieder den Rückschlag in Form des 0:1 durch André Moreira, doch nur zwei Minuten später gab Xevi Berruezo mit dem 1:1 die passende Antwort. Das 1:2 durch Pedro Batista (5.) blieb gar nur eine Minute auf der Uhr, ehe der überragend­e Miquel Vila egalisiert­e. Sebastian Haas gelang nach elf Minuten mit einem Schuss von der Mittellini­e gar die erstmalige Führung, doch Gästekapit­än Daniel Matias traf noch vor der Pause zum 3:3. Diese ersten 25 Minuten hatten sich schon angefühlt wie ein komplettes Spiel.

Nach Wiederbegi­nn waren viele Zuschauer noch gar nicht wieder auf ihren Plätzen, als es schon wieder im Netz einschlug – weil die Pause internatio­nal nur zehn statt der in der Bundesliga üblichen 15 Minuten dauert. Sebastian Haas brauchte nur 30 Sekunden für ein sehenswert­es Solo, das er mit dem 4:3 abschloss. Nachdem Miquel Vila die Riesenchan­ce vergeben hatte, sich erstmals auf zwei Tore abzusetzen, stellte wiederum Moreira in der 34. Minute den Gleichstan­d her. Die letzten zehn Minuten standen im Zeichen der Standards – mit mehr Optionen zum Einschuss für die RESG. Dreimal gab es von der Linie das Eins-gegen-eins-Duell mit Turquels Keeper Diogo Almeida, doch Xevi Berruezo vergab seine zwei Penaltys ebenso wie Christophe­r Berg den nach einer Blauen Karte gegen Batista. Am Ende mobilisier­ten die Gäste noch einmal alle Kräfte, doch Walsum rettete das nun wieder bedrohte Remis. „Wir haben uns in die Bälle geworfen wie beim Eishockey“, so Nusch. Am 17. November steigt nun an der Atlantikkü­ste das Rückspiel. Trotz offenkundi­ger Außenseite­rrolle ist der Coach optimistis­ch: „Alles ist jetzt möglich.“

RESG Walsum – HC Turquel 4:4 (3:3). Tore: 0:1 Moreira (2.), 1:1 Berruezo (4.), 1:2 Batista (5.), 2:2 Vila (6.), 3:2 Haas (11.), 3:3 Matias (20.), 4:3 Haas (26.), 4:4 Moreira (34.).

 ?? FOTO: LARS FRÖHLICH ?? Viel los vor dem RESG-Tor: Miquel Vila, Sebastian Haas und Tobias Wahlen (von links) verhindern den Einschuss von Pedro Batista.
FOTO: LARS FRÖHLICH Viel los vor dem RESG-Tor: Miquel Vila, Sebastian Haas und Tobias Wahlen (von links) verhindern den Einschuss von Pedro Batista.

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