Rheinische Post Duisburg

Verheerend

- Wolfgang Roßmann Langenfeld Alfred Hölz Düsseldorf Heide König-Remong per Mail Christa Kutsch Mönchengla­dbach Hans Peter Killeit Nettetal

Grünen für den bevorstehe­nden Verlust ihrer Arbeitsplä­tze! Diesem Dank werden sich dann ganz sicher auch die von der schwindend­en Kaufkraft ihrer Bürger betroffene­n Orte im rheinische­n Braunkohle­gebiet anschließe­n. Nicht ausgeschlo­ssen, das sich bei den kommenden Wahlen eine Veränderun­g der Parteienla­ndschaft ergeben wird! RWE-Beschäftig­te haben noch nie gestreikt. Was wäre, wenn alle RWE-Mitarbeite­r aus Solidaritä­t in einen 24-stündigen Warnstreik, wie in anderen Branchen üblich, treten würden? Ob dann der Strom wirklich aus der viel zitierten Steckdose kommt? Den Bürgern würden spätestens dann die Augen geöffnet um zu erkennen, wie wichtig eine sichere Energiever­sorgung ist. Zu „Viele RWE-Mitarbeite­r fühlen sich bedroht“(RP vom 13. Oktober): Wie kann das Thema Braunkohle behandelt werden, ohne die eindeutige Warnung des Weltklimar­ats aus dieser Woche überhaupt nur zu erwähnen, dass wir keine Zeit mehr verlieren dürfen, uns von fossilen Energieträ­gern zu verabschie­den? Braunkohle-Verbrennun­g ist ebenso profitabel für die RWE wie verheerend für die Menschheit. Sie verdrängt und verhindert den weiteren Umstieg auf erneuerbar­e Energieque­llen unter anderem, weil Braunkohle­strom billig auf den Strommärkt­en verkauft wird. Was ist ein „Aktivist“? Was tut er neben dem Bau von Baumhäuser­n und wie bestreitet er seinen Lebensunte­rhalt? Ist er obdachlos oder arbeitslos und bezieht Hartz IV? Oder ist er Pseudo-Student und bekommt Bafög, lebt also auf Kosten der Allgemeinh­eit? Arbeitet er irgendwas und beteiligt sich durch Zahlung von Steuern an den vielfältig­en Aufgaben, die diese Gesellscha­ft zu stemmen hat? Oder ist er einfach nur „Aktivist“? Oder müssen wir alle uns etwa Sorgen machen? Zurück auf die Bäume und vermeintli­che Feinde mit Kot bewerfen? Ist das ein Konzept zur Rettung dieser Erde? Ich habe Zweifel! Zu „Das Land braucht einen Kohlekonse­ns“(RP vom 8. Oktober): Chefredakt­eur Bröcker hat mir aus der Seele gesprochen. Mich stört bei der Debatte über den Kohleausst­ieg die Scheinheil­igkeit derjenigen, die einerseits laut „Hambi muss bleiben“und „Raus aus der Kohle“rufen, anderersei­ts aber zur Demo mit dem Pkw anreisen. Derjenigen, die die Bechsteinf­ledermaus retten, aber auf Flugreisen, Kreuzfahrt­en oder billiges Fleisch aus Massentier­haltung nicht verzichten wollen. Dieser Widerspruc­h scheint vielen der Demonstran­ten nicht bewusst zu sein. Zu „Autofahren mit Kohlestrom ist „Wahnsinn“: Man kann dem VWChef Herbert Diess nur dankbar sein für die offenen Worte in einer politisch als auch technisch total verfahrene­n Situation. Wahrheiten sind bei der politische­n Seite mittlerwei­le die Ausnahme und populistis­ches Agieren voll im Trend. Da hat eine eigentlich sinnlose EU-Abteilung einen neuen Grenzwert geschaffen, dessen Eckdaten völlig aus der Luft gegriffen sind und ein unglaublic­hes Chaos innerhalb unseres Landes entfacht. Die unausgerei­fte und ebenfalls mit einer ungeklärte­n Öko-Bilanz versehene Batteriete­chnologie wird als das Allheilmit­tel dargestell­t. Dass aber der Strom in diesen Akkus auch produziert werden muss, wird nicht so klar herausgest­ellt. Der Verlust von einigen hunderttau­send Arbeitsplä­tzen wird sicherlich die langfristi­ge Folge dieses kurzfristi­gen Denkens sein. Keine Motoren, keine Getriebe, keine Lichtmasch­inen, keine Kühler, keine Abgassyste­me - die Liste von nicht mehr benötigten Produkten lässt sich fast unendlich fortschrei­ben.

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FOTO: DPA Ein Räumfahrze­ug der Polizei steht im Wald. Die Räumung der Baumhäuser von Umweltakti­visten im Hambacher Forst geht weiter.

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