Duisburg ist zu dick
Das geht aus einer Untersuchung des Statistischen Landesamtes hervor. Die meisten übergewichtigen Menschen leben landesweit in Duisburg. Am wenigsten Übergewichtige finden sich im Westen von NRW.
Mehr als jeder zweite Erwachsene in Nordrhein-Westfalen ist nach Einschätzung des Statistischen Landesamtes zu schwer für seine Körpergröße. Die Zahl der Übergewichtigen auf Grundlage des sogenannten Body-Mass-Indexes (BMI) habe sich im vergangenen Jahr 2017 auf 53,4 Prozent erhöht – im Jahr 2005 waren es folgt von Aachen (41,6 Prozent) und Bonn (43,8 Prozent).
Die Werte für Duisburg haben sich im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2013 deutlich verschlechtert. Damals lag der Anteil der Übergewichtigen in der Stadt noch bei 55,3 Prozent. Besonders besorgniserregend ist auch noch ein weiterer Vergleichswert. Auch beim Anteil der extrem übergewichtigen (adipösen) Menschen in NRW belegt Duisburg einen der vorderen Plätze. Jeder fünfte Duisburger (20 Prozent) ist nach Angaben des Landesamtes fettleibig. Damit liegt die Stadt hinter Gelsenkirchen (20,4 Prozent) auf Rang zwei in Nordrhein-Westfalen.
Einen Erklärungsansatz für den Duisburger Hang zum Übergewicht lieferte schon vor Jahren eine Studie des Robert-Koch-Instituts, die einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und sozialem Status herstellte. Die Forscher kamen damals zum Ergebnis, dass zwischen dem Haushaltseinkommen und dem gemessenen BMI ein Zusammenhang besteht. Duisburgs herausfordernde Sozialstruktur sowie die hohe Arbeitslosigkeit in der Stadt dürften also ihren Anteil an dem Ergebnis der Auswertung haben.
Die Datengrundlage für die Auswertung des Statistischen Landesamtes stammen aus der Mikrozensusbefragung des vergangenen Jahres, bei der insgesamt 9,6 Millionen Erwachsene in Nordrhein-Westfalen freiwillige Angaben zu ihrer Körpergröße und ihrem Gewicht gemacht hatten.