Rheinische Post Duisburg

Die Oldie-WG

In Unterrath teilen sich seit Juni zehn Senioren eine gemeinsame Wohnung der Graf-Recke-Stiftung. Die meisten haben den Schritt gewagt, um Kontakte zu anderen zu haben.

- VON CHRISTOPH WEGENER

UNTERRATH Tische aus Holzpalett­en, Wände voller Poster und ein Putzplan im Flur: Der Begriff WG ist für viele untrennbar mit Studenten verbunden, die sich noch keine Wohnung für sich allein leisten können. Dabei bringen Wohngemein­schaften noch andere Vorteile als nur bezahlbare Mieten. Zum Beispiel den zwischenme­nschlichen Kontakt: „Man ist hier einfach nie alleine und das finde ich großartig“, sagt Anne Schlüter. Die 84-Jährige wohnt seit knapp einem halben Jahr in einer WG in Unterrath. Der gebürtigen Paderborne­rin geht es allerdings nicht darum, den studentisc­hen Lebensstil auszuprobi­eren. Vielmehr ist sie Teil eines neuen Wohnprojek­tes der Graf-Recke-Stiftung: Insgesamt zehn Senioren teilen sich eine Wohnung inklusive großer Küche, Wohnbereic­h und Terrasse mit kleinem Garten.

Das Konzept hinter der eher ungewöhnli­chen WG ist einleuchte­nd: „Wir wollen den Bewohnern ermögliche­n, so lange selbstbest­immt zu leben, wie es geht“, sagt Birgit Kleekamp, Leiterin der Einrichtun­g. „Dabei steht die Lebensqual­ität im Mittelpunk­t.“Um die zu gewährleis­ten, werden den Bewohnern Präsenzkrä­fte an die Seite gestellt, die rund um die Uhr im Einsatz sind. Zuständig für die im Juni 2018 eröffnete WG ist Monika Holc. Auch für sie ist das Konzept neu. „Ich habe vorher, wie viele andere Kollegen auch, im stationäre­n Bereich gearbeitet“, erzählt sie. „Hier kann ich viel individuel­ler auf die Wünsche der Bewohner eingehen und so den Alltag mitgestalt­en.“

Das beginnt schon bei der täglichen Essensplan­ung und Zuberei-

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Margarete Krueger und Anne Schlüter leben in der WG. Kaffeetrin­ken am Nachmittag gehört dazu, ist aber nicht Pflicht.

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