Die Oldie-WG
In Unterrath teilen sich seit Juni zehn Senioren eine gemeinsame Wohnung der Graf-Recke-Stiftung. Die meisten haben den Schritt gewagt, um Kontakte zu anderen zu haben.
UNTERRATH Tische aus Holzpaletten, Wände voller Poster und ein Putzplan im Flur: Der Begriff WG ist für viele untrennbar mit Studenten verbunden, die sich noch keine Wohnung für sich allein leisten können. Dabei bringen Wohngemeinschaften noch andere Vorteile als nur bezahlbare Mieten. Zum Beispiel den zwischenmenschlichen Kontakt: „Man ist hier einfach nie alleine und das finde ich großartig“, sagt Anne Schlüter. Die 84-Jährige wohnt seit knapp einem halben Jahr in einer WG in Unterrath. Der gebürtigen Paderbornerin geht es allerdings nicht darum, den studentischen Lebensstil auszuprobieren. Vielmehr ist sie Teil eines neuen Wohnprojektes der Graf-Recke-Stiftung: Insgesamt zehn Senioren teilen sich eine Wohnung inklusive großer Küche, Wohnbereich und Terrasse mit kleinem Garten.
Das Konzept hinter der eher ungewöhnlichen WG ist einleuchtend: „Wir wollen den Bewohnern ermöglichen, so lange selbstbestimmt zu leben, wie es geht“, sagt Birgit Kleekamp, Leiterin der Einrichtung. „Dabei steht die Lebensqualität im Mittelpunkt.“Um die zu gewährleisten, werden den Bewohnern Präsenzkräfte an die Seite gestellt, die rund um die Uhr im Einsatz sind. Zuständig für die im Juni 2018 eröffnete WG ist Monika Holc. Auch für sie ist das Konzept neu. „Ich habe vorher, wie viele andere Kollegen auch, im stationären Bereich gearbeitet“, erzählt sie. „Hier kann ich viel individueller auf die Wünsche der Bewohner eingehen und so den Alltag mitgestalten.“
Das beginnt schon bei der täglichen Essensplanung und Zuberei-