27. Oktober 1998
Mehrere Tage lang hatte sich über dem Atlantik ein Hurrikan aufgebaut. Die Meteorologen gaben ihm den Namen „Mitch“. Am 27. Oktober 1998 fegte der Sturm, der zu den stärksten seit Beginn der Wetteraufzeichnung gehörte, über mehrere Staaten Mittelamerikas. Besonders Honduras und Nicaragua waren betroffen, auch die Menschen in Guatemala und El Salvador litten unter den Folgen des Unwetters. Der Sturm hatte sich über Land zwar abgeschwächt, doch nun gingen gigantische Regenfälle auf die betroffenen Gebiete nieder. In Nicaragua brach nach zehn Tagen Dauerregen ein Vulkankrater auseinander. Die Schlammlawine traf die Siedlungen der Ärmsten, die ihre Behausungen an den steilen Hängen erbaut hatten. Allein dabei starben 1500 Menschen. Auch in anderen Regionen waren vor allem die Armen betroffen, die unter anderem an Flussufern siedelten. Hilfe gab es für die Betroffenen nur wenig: Spenden und Hilfslieferungen aus aller Welt kamen kaum bei den Opfern an. Die volkswirtschaftlichen Schäden in den mittelamerikanischen Ländern wurden auf bis zu sieben Milliarden
US-Dollar geschätzt. Die Infrastruktur von Nicaragua war beinahe vollständig zerstört. Eine genaue Schätzung der Todesopfer von Hurrikan „Mitch“ist schwierig, da unbekannt ist, wie viele Menschen in dem Gebiet lebten. Vermutlich kamen zwischen 11.000 und 19.000 Menschen ums Leben.