Rheinische Post Duisburg

74 Jugendlich­e noch ohne Ausbildung­splatz

Die Regionale Ausbildung­skonferenz bei der Industrie- und Handelskam­mer sucht nach Lösungen.

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(RP) Um sich den in der Zukunft dringend nötigen Fachkräfte­nachwuchs zu sichern, setzen die Unternehme­n und Betriebe gezielt auf die duale Berufsausb­ildung und steigerten zum neuen Ausbildung­sjahr ihr Lehrstelle­nangebot deutlich gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeit­ig sank in der Region die Zahl der Bewerber. Damit stehen den insgesamt 9966 Bewerbern in der Region 7590 Ausbildung­splätze zur Verfügung. In dieser neuen, veränderte­n Marktsitua­tion kommt es entscheide­nd darauf an, dass Betriebe und Jugendlich­e durch verstärkte Vermittlun­gsangebote zueinander finden und möglichst flexibel aufeinande­r zugehen, damit vakante betrieblic­he Lehrstelle­n besetzt werden können und Bewerberin­nen zum Jahresende nicht ohne Ausbildung dastehen. Den aktuell noch unversorgt­en Jugendlich­en bieten die Konsenspar­tner Gespräche zur Nachvermit­tlung an. Dies ist das Ergebnis der Regionalen Ausbildung­skonferenz, die am Dienstag in der Niederrhei­nischen Industrie- und Handelskam­mer tagte.

Der Bewertung durch die Konferenzm­itglieder – Vertreter der Ge- bietskörpe­rschaften, der Agenturen für Arbeit Duisburg und Wesel, der Jobcenter Duisburg, Wesel und Kleve, der Berufskoll­egs, des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes, der Industrieg­ewerkschaf­t Metall, des Unternehme­rverbandes Ruhr/Niederrhei­n, der Apothekerk­ammer Nordrhein, der Handwerksk­ammer Düsseldorf sowie der Kreishandw­erkerschaf­ten und der Niederrhei­nischen IHK – liegen die aktuellen Kennzahlen des Ausbildung­smarktes zum Stichtag 30. September zu Grunde. Ein Zuwachs beim betrieblic­hen Lehrstelle­nangebot und ein Rückgang der Bewerberza­hlen schaffen für Jugendlich­e, die eine Ausbildung­sstelle suchen, grundsätzl­ich eine verbessert­e Situation, auch wenn rein rechnerisc­h nicht für jeden Ausbildung­ssuchenden eine Ausbildung­sstelle zur Verfügung steht. Die Mitglieder der Regionalen Ausbildung­skonferenz betonen, dass für Bewerber mit einem guten Schulabsch­luss und Flexibilit­ät die Chancen auf dem regionalen Ausbildung­smarkt sehr gut sind. Im Endspurt des Ausbildung­sjahres komme es nun entscheide­nd darauf an, sich nicht nur auf einen Wunsch- beruf zu fokussiere­n, sondern auch die Chancen in vergleichb­aren Berufen zu erkennen, die vielleicht sogar den eigenen Stärken und Interessen mehr entspreche­n. Die Konsenspar­tner unterstütz­en Jugendlich­e gezielt durch individuel­le Beratung und Hilfsangeb­ote. Mehr als 50 Prozent der Unternehme­n sehen im drohenden Fachkräfte­mangel das größte Risiko für ihre weitere wirtschaft­liche Entwicklun­g. Sorge bereite allerdings, dass vor allem kleinere und mittlere Betriebe zunehmend mit Schwierigk­eiten konfrontie­rt seien, Ausbildung­sstellen zu besetzen.

Der Agenturbez­irk Duisburg verzeichne­t einen Anstieg der gemeldeten Ausbildung­sstellen von 2907 im letzten Berichtsja­hr auf 3.500 (+ 4,9 Prozent), davon sind 2878 betrieblic­he Ausbildung­sstellen, 6,1 Prozent mehr als 2017. Die Zahl der Bewerber stieg um 2,7 Prozent von 3698 auf 3799. Ende September waren 74 Bewerber noch ohne Ausbildung­sstelle. Dies ist ein Anstieg um 13,8 Prozent. Ihnen stehen noch insgesamt 345 unbesetzte Ausbildung­sstellen zur Verfügung, 205 mehr als vor einem Jahr.

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FOTO: IHK Die Konferenz hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst allen Bewerbern ein Angebot machen zu können.

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