Wandkneipe in Essenberg ist wieder zu sehen
HOMBERG (dc) Zugegeben, es ist nicht die perfekte Illusion, die sich dem Betrachter kurz hinter Essenberg bietet. Wer genauer hinsieht, stellt fest, hier gibt es für den Wanderer nix zu trinken, die Kneipe ist lediglich auf die Wände gemalt worden. Zu den Hintergründen später mehr. Zunächst einmal kann man froh sein, die Kneipe überhaupt wieder zu sehen, war sie doch unter Buschwerk nahezu verschwunden. Ein Zustand, dem sich der Freundeskreis Historisches Homberg angenommen hat.
„Wir haben das Bild der Bierkontrollstelle an der Mauer in Essenberg wieder in Erscheinung treten lassen“, schreibt dazu Vereinsvorsitz Udo Vohl. Die Pinte ist wieder sichtbar. Der Freundeskreis hat dafür ordentlich angepackt. Udo Vohl: „Der Freundeskreis hat sehr umfänglich das Buschwerk entfernen lassen. Wir hoffen, damit wieder ein wenig zur Verschönerung des Ortsbildes beigetragen zu haben.“
Aber was hat es denn nun auf sich mit dem Wandkunstwerk? Die Vorbeikommenden finden an der al- ten Stützmauer am Leinpfad also keine Stätte der gepflegten Trinkkultur vor, sondern lediglich ein gemaltes Werk. Oberhalb der Fassade ist ein schmiedeeisernes Gestell angebracht, an dem ein Holzschild mit der Aufschrift „Fährstation Essenberg“hängt.
Die Erklärung des Ortes liefert der inzwischen verstorbene Heimatforscher Franz Gehnen in einem Buch aus dem Jahr 2006. „Der ab 1569 existierende Fährbetrieb zwischen Essenberg und Neuenkamp fand zunächst ein Ende durch den Bau der Admiral-Scheer-Brücke über den Rhein zwischen Homberg und Ruhrort im Jahre 1907. Nach der Sprengung dieser Brücke 1945 lebte der Fährbetrieb wieder auf, um nach dem Bau der Friedrich-Ebert-Brücke im Jahre 1954 endgültig eingestellt zu werden.“
Das wäre also geklärt. Um welchen Künstler es sich beim Gemälde handelt und warum es überhaupt angebracht wurde, da muss allerdings auch Heimathistoriker Udo Vohl passen. Er will es aber recherchieren.