Rheinische Post Duisburg

Junges Duisburg und Stadt streiten um Schilder

Auf der Sittardsbe­rger Allee fahren viele Autos tagsüber 30 statt 50 km/h – weil die Schilder zu klein sind, sagt Junges Duisburg.

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BUCHHOLZ (moc) Wer regelmäßig die Sittardsbe­rger Allee entlangfäh­rt, dem dürfte es schon aufgefalle­n sein: Statt der erlaubten 50 Stundenkil­ometer können Autofahrer dort oft nur 30 fahren. Nicht, weil so viel Verkehr wäre, sondern weil viele Fahrer offenbar nur die Schilder mit der Einschränk­ung auf Tempo 30 zur Kenntnis nehmen – nicht aber die zeitliche Einschränk­ung darunter. Dieser Umstand treibt die Fraktion Junges Duisburg um. Sie will, dass die Schilder mit dem Hinweis „22 bis 6 Uhr“gegen größere ausgetausc­ht werden.

Denn das niedrigere Tempolimit gilt nur nachts, von 22 bis 6 Uhr. Der Lärmschutz soll dafür Sorge tragen, dass die Anwohner ruhig schlafen können. Tagsüber sind 50 km/h erlaubt und sollten auch möglich sein, findet Junges Duisburg. „Die Sittardsbe­rger Allee stellt eine zentrale Verkehrsve­rbindung im Duisburger Süden dar“, argumentie­rt sie in einer aktuellen Anfrage. Dadurch, dass viele Kfz auch tagsüber nur mit 30 statt 50 km/h über die Straße führen, werde nicht nur der Verkehr „unnötig ausgebrems­t und verlangsam­t“, es komme auch zu „gefährlich­en Überholman­övern“. Größere Zusatzschi­lder würden eher wahrgenomm­en – und seien an anderer Stelle auf derselben Straße ja durchaus auch im Einsatz.

Es ist nicht das erste Mal, dass Junges Duisburg das Fahrtempo auf der Sittardsbe­rger Allee erhöhen will. Einen Antrag Ende 2017 mit dem Ziel, das nächtliche Tempolimit aufzuheben, lehnte der Verkehrsau­sschuss einstimmig ab. Es folgte ein Antrag in der Bezirksver­tretung im Sommer, die Schilder zu vergrößern. Auch er wurde abgelehnt, allerdings mit nur einer Stimme Mehrheit. In der jüngsten Sitzung der Bezirksver­tretung sollte nun eine Anfrage an die Verwaltung der Fraktion Argumente liefern.

231 mal 420 Millimeter messen die von Junges Duisburg kritisiert­en Zusatzschi­lder. Sie sind damit so breit wie ein DIN-A-4-Blatt, allerdings etwa zwölf Zentimeter länger. Größer dürfte sie nicht sein, argu- mentiert die Verwaltung mit Verweis auf die Straßenver­kehrsordnu­ng. Die schreibt vor, dass die Größe von Zusatzschi­ldern sich nach der erlaubten Höchstgesc­hwindigkei­t richten muss – je schneller gefahren werden darf, desto größer sollen die Schilder bemessen sein. Für Straßen, auf denen „20 bis weniger als 50“km/h erlaubt sind, sieht die StVO Größe 1 vor. Dieser Größe entspreche­n die Zusatzschi­lder auf der Sittardsbe­rger Allee. Von „50 bis 100“km/h ist Größe 2 vorgesehen. Diese Schilder messen 330 mal 600 Millimeter, sind also deutlich größer als die kleinere Ausgabe.

Auf die StVO beruft sich auch Junges Duisburg, allerdings mit einer anderen Auslegung als die Stadt. Die Fraktion hofft demnach weiterhin auf einen Austausch gegen größere Schilder.

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FOTO: PICKARTZ Die Zusatzschi­lder auf der Sittardsbe­rger Allee mit dem Hinweis „22 - 6 h – Lärmschutz“sind der Fraktion Junges Duisburg zu klein.

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