VfB macht sich Gedanken über Zukunft
Handball: Der Sportliche Leiter, Bülent Aksen, möchte den Homberger Verein gerne weiter nach vorne bringen. Doch die Sponsorensuche erweist sich als schwierig. Die Verantwortlichen befürchten den Stillstand.
Ganz grundsätzlich ist Platz acht in der Handball-Regionalliga eine Zwischenbilanz aus der Schon-in-Ordnung-Kategorie. Wenn der VfB Homberg die Saison dort beschließen würde, wäre das wohl kaum das Allerschlimmste. Doch die Verantwortlichen des Clubs von der linken Rheinseite sind an einem Punkt, an dem sie sich fragen: Ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht? Der Selbstfindungsprozess, in dem sich die Abteilung momentan befindet, beinhaltet verschiedene Zukunftsszenarien.
„Ohne Sponsoren geht es nicht. Der Verein kann das nicht
stemmen.“
Georg Dürdoth Abteilungsleiter des VfB Homberg
Einer, der naturgemäß immer den nächsten Schritt nach vorn im Hinterkopf hat, ist der Sportliche Leiter Bülent Aksen. Seit zwei Jahren ist der frühere Bundesliga-Torwart des OSC Rheinhausen für den VfB tätig – auf Anfrage von Handballobmann Patt Boermann. Der Auftrag war, den Gelb-Schwarzen eine wettbewerbsfähige Struktur zu verpassen – den sieht Aksen als erreicht an. „Für unsere Verhältnisse sind wir professionell aufgestellt“, sagt er. Die Verhältnisse sind aber das Problem: Nur zu gern würde der 53-Jährige höhere Ziele angreifen. „Duisburg ist eine Handballstadt“, glaubt er. Aktuell weist der einstige Bundesliga-Standort als höchstrangige Vertreter im Männerbereich zwei Regionalligisten mit überschaubarem Erfolg auf.
Auf Dauer ließe sich dies nur mit größerem externen Engagement ändern. „Ohne Sponsoren geht es nicht, der Verein kann das nicht stemmen“, sagt Abteilungsleiter Georg Dürdoth. Die Bemühungen stoßen aber an Grenzen, wie der VfB nun feststellen mussten.
Seit Jahresbeginn war Ex-Nationaltorwart Fynn Holpert für Marketing und Sponsoring zuständig gewesen – nun wurde die Zusammenarbeit „im beiderseitigen Einvernehmen“beendet. Die Erkenntnis: Die Sponsorenfindung in Duisburg und Umgebung sei einfach ein zu hartes Brot und letztlich nicht ergiebig genug gewesen.
Was folgert daraus? „Mit dem, was wir haben, ist an einen Aufstieg nicht zu denken. Dann bleiben wir ein hervorragender Breitensportverein, der in seiner derzeitigen Liga gefangen ist“, sagtBülent Aksen. Das dürfte auch einem Trainer wie Achim Schürmann auf mittlere Sicht nur schwer vermittelbar sein. Auch Aksen selbst würde dann wohl sein Engagement und das seiner Agentur BA coaching beenden: „Die professionelle Struktur steht, die begleite ich auf jeden Fall bis zum Saisonende.“
Unabwendbar ist dieser Gang der Dinge nicht – es wird nur knifflig werden, sie in die Gegenrichtung zu lenken. Die VfB-Verantwortlichen verweisen stolz darauf, längst Duisburgs größter Handballverein zu sein, und würden dieses Gewicht gern in der ganzen Stadt bemerkbar machen.
Der Traum von einer Arena, in der Drittliga- oder Zweitligahandball gespielt wird, scheint aber weit entfernt. Günter Denzig, Geschäftsführer der Abteilung, versichert aber: „Es wird weiter Handball in Homberg geben – so oder so.“