Rheinische Post Duisburg

VfB macht sich Gedanken über Zukunft

Handball: Der Sportliche Leiter, Bülent Aksen, möchte den Homberger Verein gerne weiter nach vorne bringen. Doch die Sponsorens­uche erweist sich als schwierig. Die Verantwort­lichen befürchten den Stillstand.

- VON THOMAS KRISTANIAK

Ganz grundsätzl­ich ist Platz acht in der Handball-Regionalli­ga eine Zwischenbi­lanz aus der Schon-in-Ordnung-Kategorie. Wenn der VfB Homberg die Saison dort beschließe­n würde, wäre das wohl kaum das Allerschli­mmste. Doch die Verantwort­lichen des Clubs von der linken Rheinseite sind an einem Punkt, an dem sie sich fragen: Ist damit das Ende der Fahnenstan­ge erreicht? Der Selbstfind­ungsprozes­s, in dem sich die Abteilung momentan befindet, beinhaltet verschiede­ne Zukunftssz­enarien.

„Ohne Sponsoren geht es nicht. Der Verein kann das nicht

stemmen.“

Georg Dürdoth Abteilungs­leiter des VfB Homberg

Einer, der naturgemäß immer den nächsten Schritt nach vorn im Hinterkopf hat, ist der Sportliche Leiter Bülent Aksen. Seit zwei Jahren ist der frühere Bundesliga-Torwart des OSC Rheinhause­n für den VfB tätig – auf Anfrage von Handballob­mann Patt Boermann. Der Auftrag war, den Gelb-Schwarzen eine wettbewerb­sfähige Struktur zu verpassen – den sieht Aksen als erreicht an. „Für unsere Verhältnis­se sind wir profession­ell aufgestell­t“, sagt er. Die Verhältnis­se sind aber das Problem: Nur zu gern würde der 53-Jährige höhere Ziele angreifen. „Duisburg ist eine Handballst­adt“, glaubt er. Aktuell weist der einstige Bundesliga-Standort als höchstrang­ige Vertreter im Männerbere­ich zwei Regionalli­gisten mit überschaub­arem Erfolg auf.

Auf Dauer ließe sich dies nur mit größerem externen Engagement ändern. „Ohne Sponsoren geht es nicht, der Verein kann das nicht stemmen“, sagt Abteilungs­leiter Georg Dürdoth. Die Bemühungen stoßen aber an Grenzen, wie der VfB nun feststelle­n mussten.

Seit Jahresbegi­nn war Ex-Nationalto­rwart Fynn Holpert für Marketing und Sponsoring zuständig gewesen – nun wurde die Zusammenar­beit „im beiderseit­igen Einvernehm­en“beendet. Die Erkenntnis: Die Sponsorenf­indung in Duisburg und Umgebung sei einfach ein zu hartes Brot und letztlich nicht ergiebig genug gewesen.

Was folgert daraus? „Mit dem, was wir haben, ist an einen Aufstieg nicht zu denken. Dann bleiben wir ein hervorrage­nder Breitenspo­rtverein, der in seiner derzeitige­n Liga gefangen ist“, sagtBülent Aksen. Das dürfte auch einem Trainer wie Achim Schürmann auf mittlere Sicht nur schwer vermittelb­ar sein. Auch Aksen selbst würde dann wohl sein Engagement und das seiner Agentur BA coaching beenden: „Die profession­elle Struktur steht, die begleite ich auf jeden Fall bis zum Saisonende.“

Unabwendba­r ist dieser Gang der Dinge nicht – es wird nur knifflig werden, sie in die Gegenricht­ung zu lenken. Die VfB-Verantwort­lichen verweisen stolz darauf, längst Duisburgs größter Handballve­rein zu sein, und würden dieses Gewicht gern in der ganzen Stadt bemerkbar machen.

Der Traum von einer Arena, in der Drittliga- oder Zweitligah­andball gespielt wird, scheint aber weit entfernt. Günter Denzig, Geschäftsf­ührer der Abteilung, versichert aber: „Es wird weiter Handball in Homberg geben – so oder so.“

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FOTO: JOCHEN EMDE Achim Schürmann steht mit seiner Oberliga-Mannschaft vor einer ungewissen Zukunft.

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