Rheinische Post Duisburg

Zu schnell, zu laut, zu tief: Polizei stellt Golf sicher

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(sg) Als Beamte der Tuning-Fahndung auf der Heinrichst­raße einen Golf stoppten, reagierte der 26-jährige Fahrer gelassen. Er lege nämlich großen Wert darauf, nur ein „absolut legal getuntes Auto“zu fahren. „Alles eingetrage­n, Herr Wachtmeist­er“, versichert­e er.

Die Polizisten prüften trotzdem nach und stellten fest: Vorder- und Hinterachs­e lagen deutlich tiefer als laut Zulassung erlaubt. Auch verboten war die Befestigun­g des vorderen Nummernsch­ilds mit Magneten an der Stoßstange. Im Motorraum waren Ventile und Downpipe (das Abgasrohr zwischen Mittelscha­lldämpfer und Turbolader) verändert worden, und die Auspuffanl­age klang nicht nur zu laut, sie war es auch: Laut Messung schaffte der Golf 91 Dezibel statt erlaubter 81, was sich fürs menschlich­e Ohr wie eine Verdopplun­g der Lautstärke anhört. Und auch die Software des Fahrzeugs war nicht die originale von VW, sondern durch illegales Chiptuning ersetzt worden.

Das reichte, um den Wagen sicherzust­ellen. Ein Gutachter überprüfte den Golf anschließe­nd und bestätigte nicht nur die festgestel­lten Mängel: Er stellte zudem fest, dass die laute Auspuffanl­age mit einem gefälschte­n Genehmigun­gsaufklebe­r versehen war und das Auto statt der eingetrage­nen 235 tatsächlic­h eine Leistung von 318 PS hatte. Den Fahrer erwarten nun ein Ordnungswi­drigkeitsv­erfahren, die Rechnung des Gutachters und eine Anzeige vom Auspuffher­steller.

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FOTO: POLIZEI DÜSSELDORF Dieser Golf sieht an sich harmlos aus, ist es aber nicht.

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