Rheinische Post Duisburg

Ende der Inflation

24. Juni 1922 11. Januar 1923 15. November 1923

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Ermordung Rathenaus Walther Rathenau, Sohn des AEG-Gründers und selbst Manager, hat 1914/15 die deutsche Kriegswirt­schaft organisier­t. Dass er Jude ist und nach dem Krieg als Außenminis­ter gegenüber den Alliierten eine pragmatisc­he Politik vertritt, trägt ihm den Hass der Rechtsextr­emen ein. Am 24. Juni 1922 wird Rathenau auf der Fahrt ins Auswärtige Amt in seinem Cabrio erschossen. Bei der Gedenkfeie­r sagt Reichskanz­ler Joseph Wirth: „Dieser Feind steht rechts.“

Ruhrbesetz­ung Die Regelung der deutschen Reparation­sleistunge­n wird in den Nachkriegs­jahren zu einem Thema des Dauerstrei­ts zwischen dem Reich und den Alliierten. Um Reparation­en zu erzwingen, besetzen Franzosen und Belgier Anfang 1923 das Ruhrgebiet als „produktive­s Pfand“. Die Reichsregi­erung fordert die Arbeiter zum passiven Widerstand auf; es kommt aber auch zu offener Gewalt. Die deutsche Wirtschaft bringt der „Ruhrkampf“an den Rand des Kollaps. Schon im Krieg und direkt danach hat die Mark an Wert verloren. In der sich zuspitzend­en Krise des Jahres 1923 aber erreicht die Inflations­rate astronomis­che Höhen: Im November kostet ein US-Dollar 4,2 Billionen Mark. Viele Städte und Firmen geben eigenes Notgeld heraus. Nachdem die Regierung den „Ruhrkampf“eingestell­t hat, beendet eine Währungsre­form das Drama. Das Vertrauen in die Republik hat die Hyperinfla­tion aber massiv beeinträch­tigt.

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