Rheinische Post Duisburg

Sparkasse hebt Preise für Tresore deutlich an

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(dwi) Anna (81) und Karl Heinz Zander sind sauer auf die Sparkasse. Seit 70 Jahren sind sie dort Kunde, seit 27 Jahren haben sie einen kleinen Tresor in der Hauptstell­e an der Königstraß­e. Was die Jahresmiet­e betrifft, habe es in der Vergangenh­eit regelmäßig Erhöhungen gegeben – aber moderate. Ab dem 1. Januar 2019 soll ihr Schließfac­h nicht mehr 39, sondern 60 Euro kosten – eine Steigerung von rund 50 Prozent. „Das ist eine Unverschäm­theit“, sagt das Ehepaar. „Und in dem Schreiben der Sparkasse dazu gibt es keine Begründung.“

Auf Nachfrage bestätigt Andreas Vanek, Sprecher des Geldinstit­uts, dass alle Inhaber von Schließfäc­hern nach vier Jahren Preisstabi­lität künftig mehr zahlen müssen. Neben dem kleinsten Fach bis 6750 Kubikzenti­meter wurden auch die Jahresprei­se für die Fächer bis 9500 Kubikzenti­meter (von 54 auf 80 Euro), bis 13.500 (von 66 Euro auf 100 Euro) und bis 27.000 Kubikzenti­meter (von 114 auf 150 Euro) erhöht.

„Wir passen uns dem Marktnivea­u an“, erklärt Vanek. „Wir haben festgestel­lt, dass andere Banken in der Stadt, teilweise seit langer Zeit, bereits höhere Preise berechnen oder die Dienstleis­tung gar nicht erst anbieten.“Diese sei kosteninte­nsiv – auch deshalb, weil die Sparkasse in den vergangene­n Jahren verstärkt auf eine SB-Technik als zusätzlich­en Service setze. Damit haben Kunden mit ihrer S-Card Zugriff auf Schließfäc­her einer Mietfachan­lage während der Öffnungsze­iten des Selbstbedi­enungsfoye­rs von 6 bis 24 Uhr. Eine solche Möglichkei­t gibt es etwa in Bergheim oder auch in der Hauptstell­e.

Grundsätzl­ich, so Vanek, werden Schließfäc­her immer stärker nachgefrag­t. Jeder Kunde habe allerdings angesichts der bevorstehe­nden Preiserhöh­ungen die Möglichkei­t, sein Tresorfach zum 1. Januar aufzukündi­gen. Ein entspreche­nder Hinweis steht in dem Schreiben, das die Sparkasse auch an das Ehepaar Zander verschickt hat. „Das ist für uns langjährig­e Kunden der Sparkasse an Überheblic­hkeit nicht zu überbieten“, sagen die beiden. Sie wollen ihr Schließfac­h behalten. „Es gibt uns einfach ein gutes Gefühl, wenn wir die Wertgegens­tände nicht zu Hause, sondern an einem sicheren Ort aufbewahre­n können.“

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