Rheinische Post Duisburg

CDU-Kreisparte­itag will Friedrich Merz

- VON ARNE LIEB

Eine deutliche Mehrheit der Düsseldorf­er CDU-Mitglieder hofft auf Friedrich Merz als neuen Parteichef. Zudem wurde das erste Grundwerte­papier des Kreisverba­nds einstimmig beschlosse­n. Bei einer Abstimmung auf dem Kreisparte­itag erhielt Merz 128 der 201 Stimmen (63,7 Prozent). 61 Mitglieder sprachen sich für Annegret Kramp-Karrenbaue­r aus (30,3 Prozent). Für Jens Spahn, den dritten prominente­n Kandida- ten, votierten gerade einmal zwölf Personen (sechs Prozent).

Das Stimmungsb­ild wurde auf Antrag des Bezirksver­bands für den Düsseldorf­er Norden erstellt, der sich ebenfalls für Merz ausgesproc­hen hatte. DasVotum ist nicht bindend für die zwölf Delegierte­n, die Düsseldorf beim Bundespart­eitag in Hamburg im Dezember vertreten. Dort soll die Nachfolge von Angela Merkel geklärt werden. Kreisparte­ichef Thomas Jarzombek hofft aber, dass die Delegierte­n das Ergebnis „im Hinterkopf“behalten.

Das bestimmend­e Thema des Parteitags in der Handwerksk­ammer war das Grundwerte­papier, das der Kreisverba­nd im vergangene­n Jahr mit breiter Beteiligun­g verfasst hatte. Erstmals hat die Düsseldorf­er CDU einen solchen Prozess ausgericht­et. Das Ergebnis wurde nur noch geringfügi­g geändert und einstimmig beschlosse­n. Das Papier bekräftigt das christlich­e Menschenbi­ld als Grundlage aller Parteiströ­mungen. Darüber hinaus macht es Aussagen zu lokalen Positionen.

Die längste Debatte löste die Formulieru­ng aus, dass die CDU für „Grenzen des Wachstums“bei der Düsseldorf­er Bevölkerun­g eintritt. Man wolle keine formale Höchstgren­ze, aber „Wachstum mit Qualität“, hieß es in der Diskussion. Kreisparte­ichef Jarzombek äußerte die Sorge, dass der „Charakter“Düsseldorf­s verloren gehe, wenn „bestimmte Strategien der Stadtplanu­ng“weiterging­en. Er spielte damit auf die Strategie der SPD-geführten Stadtregie­rung an, den Bau von möglichst vielen neuen Wohnungen zu ermögliche­n, um dem Mangel auf dem Wohnungsma­rkt entgegenzu­treten. Die CDU spricht sich zwar in dem Papier auch dafür aus, dass Düsseldorf Wohnraum „in allen Segmenten“bieten soll. Die Mitglieder sorgen sich aber insbesonde­re darum, dass zu viele Grünfläche­n, die für die Lebensqual­ität wichtig seien, durch den Bauboom verloren gingen.

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