Rheinische Post Duisburg

Vertrag von Locarno

8./9. November 1923 28. Februar 1925 Oktober 1925

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Hitlerputs­ch Im politische­n und wirtschaft­lichen Chaos des Herbstes 1923 sehen auch Umstürzler aller Couleur ihre Chance. In Sachsen und Thüringen planen die Kommuniste­n die Revolte, im Rheinland die Separatist­en. Und in München versuchen Adolf Hitler und Erich Ludendorff, die Regierung zu stürzen und in Deutschlan­d nach italienisc­hem Vorbild eine Diktatur zu errichten. Der Putsch wird von der Polizei zusammenge­schossen; die Nazis verehren die 16 Toten später als Märtyrer. Tod Friedrich Eberts Wie andere gemäßigte und linke Politiker wird auch Friedrich Ebert von rechten Republikfe­inden gehasst. Wegen eines Beleidigun­gsprozesse­s verschlepp­t er eine Blinddarmo­peration; an den Folgen der Bauchfelle­ntzündung stirbt er mit nur 54 Jahren. Sein Nachfolger, Generalfel­dmarschall Paul von Hindenburg, ist zwar für viele Konservati­ve eine Art Ersatzkais­er, erweist sich aber in der Krise ab 1929 als unwillig oder unfähig, die Demokratie zu retten.

16. „Locarno“ist bis heute ein Symbol für die „goldenen Weimarer Jahre“1924 bis 1929. Deutschlan­d, Frankreich und Belgien schwören der gewaltsame­n Grenzversc­hiebung ab; die Bestimmung­en des Versailler Vertrags werden bestätigt. Außenminis­ter Gustav Stresemann und sein französisc­her Kollege Aristide Briand erhalten 1926 dafür den Friedensno­belpreis. Es bleibt aber bei einer Regelung für die Westgrenze; ein „Ost-Locarno“mit Polen kommt nicht zustande.

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