Rheinische Post Duisburg

Fachverkäu­fer beraten Kunden individuel­l und beantworte­n Fragen

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Das Ausbildung­sjahr hat längst begonnen, doch viele Stellen sind noch nicht besetzt. Neben der demografis­chen Entwicklun­g macht es der Trend zum Studium den Betrieben weiterhin schwer, für ihren Bedarf adäquat auszubilde­n. „Besonders schwierig ist es in den Bauberufen, wie Dachdecker oder Maurer“, weiß Dr. Christian Henke, Geschäftsf­ührer der Handwerksk­ammer Düsseldorf. „Auch im Lebensmitt­elhandwerk gibt es Probleme, so werden beispielsw­eise Auszubilde­nde zum Bäckereifa­chverkäufe­r stark gesucht.“

Die duale Ausbildung zum Fachverkäu­fer im Lebensmitt­elhandwerk mit Schwerpunk­t Bäckerei dauert drei Jahre und findet sowohl in der Bäckerei als auch an der Berufsschu­le statt. Zu den Inhalten zählen beispielsw­eise die Kundenbera­tung und der Verkauf von Produkten sowie das Lagern und Kontrollie­ren von Lebensmitt­eln und Verpackung­smaterial. Weiterhin organisier­en Auszubilde­nde Werbemaßna­hmen, setzen lebensmitt­el- und gewerberec­htliche Bestimmung­en um und führen qualitätss­ichernde Maßnahmen durch. Gute Fachverkäu­fer beraten jeden Kunden individuel­l und beantworte­n alle Fragen fachkundig. Wer den Umgang mit Menschen mag und sich für Lebensmitt­el interessie­rt, sollte sich die Ausbildung näher anschauen. Die Berufsauss­ichten sind derzeit sehr gut. „Wir brauchen zukünftig Mitarbeite­r insbesonde­re für führende Positionen im Bäckereiha­ndwerk“, betont Thomas Puppe vom gleichnami­gen Bäckereiun­ternehmen in Neuss. Der Unternehme­r bildet selbst aus, derzeit gibt es vier Auszubilde­nde in der Backstube und drei im Verkauf.

Nach Angaben der Bundesagen­tur für Arbeit ist auch die Zahl der unbesetzte­n Ausbildung­splätze für den Beruf Kaufmann/-frau für Büromanage­ment in Nordrhein-Westfalen sehr hoch. Dabei werden Fachkräfte händeringe­nd gesucht, es warten vielfältig­e Büroaufgab­en. In der Ausbil- dung durchlaufe­n die Azubis verschiede­ne Verwaltung­sabteilung­en eines Unternehme­ns – vom Personalbü­ro bis zum Rechnungsw­esen. Sie sind für den Schriftver­kehr verantwort­lich, organisier­en Meetings und arbeiten mit Zahlen. Auch die Aufstiegsc­hancen sind attraktiv, so ermöglicht ein berufsbegl­eitendes Studium im wirtschaft­lichen Bereich eine aussichtsr­eiche Karriere. Offene Ausbildung­splätze gibt es zudem für den Beruf Kaufmann/-frau im Einzelhand­el. Die Fachkräfte beraten Kunden, kümmern sich um Warenpräse­ntationen und organisier­en Abrechnung­en oder Bestellung­en. Die Jobchancen sind vielfältig und reichen von Positionen im Lebensmitt­eldiscount­er über den Baumarkt bis zum Modegeschä­ft.

Relativ neu sind die Lücken bei den Gesundheit­sberufen, wie Orthopädie­techniker, Hörakustik­er oder Augenoptik­er. „Hier sieht es zurzeit nach einem Richtungsw­echsel nach dem Aufwärtstr­end der vergangene­n Jahre aus“, erklärt Dr. Christian Henke von der Handwerksk­ammer. Die Erfahrung hat auch Gerd Kittel von Optik Kittel in Düsseldorf gemacht: „Es ist schwierig, qualifizie­rte Auszubilde­nde im Bereich Augenoptik zu bekommen, da die Anforderun- gen recht vielfältig sind.“Fächer wie Deutsch, Mathe und Physik spielen eine große Rolle, außerdem sind handwerkli­ches Talent, gepflegtes Auftreten und gute PC-Kenntnisse gefragt. „Aber auch ein offenes kommunikat­ives Wesen und Interesse an Modetrends sind wichtige Attribute für die Ausbildung“, betont Kittel. „Es ist gerade die Vielfalt der Anforderun­gen, die den Beruf so interessan­t gestaltet.“Die Jobchancen sind derzeit sehr gut. Neben einer Anstellung beim Optiker können Augenoptik­er beim Augenarzt arbeiten oder in der Industrie tätig werden. Mittelfris­tig sind auch ein eigenes Geschäft oder die Leitung einer Filiale eine Option.

Immer noch entscheide­n sich viele Schulabsol­venten für ein Studium. Dabei ist der Ausbildung­smarkt in den letzten Jahren flexibler geworden. „Es gibt die unterschie­dlichsten Möglichkei­ten, sich weiterzubi­lden oder Ausbildung­sgänge zu kombiniere­n wie zum Beispiel ein duales oder triales Studium“, sagt Dr. Christian Henke.

Zudem kann man mit einem Meistertit­el immer noch studieren. „Gerade im Raum Düsseldorf ist es in den letzten Jahren gelungen, vermehrt Auszubilde­nde mit Hochschulz­ugangsbere­chtigung für das Handwerk zu interessie­ren“, freut sich Henke. „Insbesonde­re in anspruchsv­ollen Ausbildung­sberufen sind die Quoten sehr hoch. Gleichzeit­ig gibt es für gute Realschüle­r, von denen die Betriebe in der

Vergangenh­eit viele als Auszubilde­nde rekrutiere­n konnten, mehr Möglichkei­ten, höhere Bildungsab­schlüsse zu erreichen.“

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FOTO: GETTY IMAGES/ROSS HELEN Bäckereifa­chverkäufe­r werden vielerorts gesucht. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre.
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Augenoptik­er haben häufig Kundenkont­akt. Physik- und PC-Kenntnisse werden zudem verlangt. Foto: Getty Images/nicexray

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