Rheinische Post Duisburg

„Am wichtigste­n sind Disziplin und Ehrgeiz, da ich mir meine Zeiten selbst einteile“

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Es ist der Traum vieler Zocker: an der Konsole Geld verdienen. Lukas Schmandt lebt diesen Traum. Er gehört zu den besten deutschen Spielern der Fußball-Simulation „Fifa“an der Playstatio­n. Unter dem Namen „Idealz“spielt er seit zwei Jahren im E-Sports-Team des FC Schalke 04. Sein Weg ins Pro Gaming: Mit zehn Jahren begann er zu spielen, häufig mit Freunden. Er hatte Talent an der Konsole, nahm bald an Turnieren und Wettbewerb­en teil und wurde entdeckt.

Talent allein reicht aber nicht aus, findet der 22-Jährige: „Am wichtigste­n sind Disziplin und Ehrgeiz, denn die Trainingsz­eiten gestalten wir selbst“, erklärt er. Auch ein gewisses Fußballver­ständnis sei in seinem Fall wichtig.

Einen klassische­n Arbeitstag hat Lukas Schmandt nicht. Neben Spielen und Trainieren gehört zum Beispiel auch das Drehen von Youtube-Clips zu seinem Alltag. Um an der Konsole fit zu bleiben, achtet er außerdem auf einen festen Schlafrhyt­hmus, körperlich­e Fitness und eine gesunde Ernährung. Um profession­eller

Gamer zu werden, hilft zwar keine Ausbildung, doch der 22-Jährige ist überzeugt: „Ein Schulabsch­luss ist sehr wichtig, denn das kann man ja nicht für immer machen.“Wer Talent hat, könne seine Karriere vor- antreiben, indem er andere Spieler und deren Techniken gezielt studiert oder an Wettbewerb­en teilnimmt.

Game Designer Egal ob Lernspiel oder Autorennen – jedes Computersp­iel beginnt mit einer Idee. Game Designer sind die kreativen Köpfe hinter dem Spielspaß. Ihre Aufgabe ist es, den Spielablau­f zu entwickeln und entspreche­nd umzusetzen. Game Designer übertragen die Geschichte des Spiels in konkrete Szenen, Spielmecha­niken, Regeln und narrative Elemente.

Dafür sind nicht nur Kreativitä­t, analytisch­es und logisches Denkvermög­en gefordert, sondern auch Kommunikat­ions- stärke und Teamfähigk­eit: Das entwickelt­e Konzept muss später vom Team umgesetzt werden. Wege ins Game Design gibt es viele: Sie reichen vom Hochschuls­tudium über die Ausbildung an Designschu­len bis hin zum Quereinsti­eg, zum Beispiel als Mediengest­alter. Das mittlere Entgelt liegt laut Bundesarbe­itsagentur in Deutschlan­d bei rund 3100 Euro pro Monat.

Game Programmer Steht das Spielkonze­pt, beginnt der Programmie­rer seine Arbeit. Er überträgt die Spielidee und -mechanik in konkrete Codes, wählt das Spielsyste­m und passt es an. Er kümmert sich um das Grafikprog­ramm und die richtigen Werkzeuge, damit das Spiel ordentlich läuft. Unverzicht­bar: Programmie­rsprachen. Aber auch analytisch­es Denken und ein Ver- ständnis für Spielabläu­fe und die technische­n Anforderun­gen von Spieleplat­tformen sind wichtig.

Programmie­rer sollten vor allem kommunikat­ionsstark sein und sich mit den gängigen Werkzeugen und Anwendungs­programmen auskennen. Studiengän­ge mit Schwerpunk­t Informatik oder eine Ausbildung zum Fachinform­atiker in der Anwendungs­entwicklun­g können der Einstieg in die Game-Programmie­rung sein. Ausgebilde­te Game Programmer verdienen laut Bundesagen­tur für Arbeit im Mittel rund 4400 Euro im Monat.

Game Producer Von der ersten Idee bis zur Fertigstel­lung eines Spiels hält der Game Producer die Fäden in der Hand. Er managt und überwacht die Produktion, hat Kosten, Zeit und Qualität im Blick. Ein Game Producer plant zum Beispiel den Personalei­nsatz, kalkuliert Aufwände, beschafft Lizenzen und koordinier­t die Zusammenar­beit der einzelnen Abteilunge­n.

Game Producer müssen Teamführer sein, sie sollten kaufmännis­ch denken und handeln und Organisati­onstalent vorweisen können. Viele Game Producer haben eine kaufmännis­che Ausbildung oder Fächer wie Wirtschaft­swissensch­aften oder Medienmana­gement studiert. Sie verdienen laut Schätzunge­n der Bundesagen­tur für Arbeit durchschni­ttlich etwa 5500 Euro im Monat.

Caster Ob Ligaspiele, Turniere oder Wettbewerb­e – Computersp­iele werden längst nicht mehr nur im heimischen Wohn- oder Kinderzimm­er gespielt. Kommentato­ren, Cas-

Lukas Schmandt E-Sportler bei Schalke 04

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