Mehr als 1200 Vermisste bei Waldbränden in Kalifornien
LOS ANGELES (dpa) Bei den schweren Waldbränden im US-Bundesstaat Kalifornien ist die bestätigte Zahl der Toten auf fast 80 gestiegen. Mehr als 1200 Menschen gelten noch als vermisst. US-Präsident Donald Trump besuchte am Samstag die Gegend um den am schwersten betroffenen Ort Paradise und sagte Kalifornien Unterstützung zu.
Das „Camp Fire“rund um Paradise gilt schon jetzt als das tödlichste und zerstörerischste in der Geschichte des Westküstenstaates. Die Zahl der Todesopfer stieg nach Angaben des Sheriffs von Butte County auf 76. 1276 Menschen würden vermisst, 265 mehr als noch Freitag vermeldet. Die Flammen konnten sich auf etwa 600 Quadratkilometern Fläche ausbreiten, das entspricht zwei Dritteln der Fläche Berlins. 55 Prozent wurden nach Angaben von Kaliforniens Feuerschutzbehörde inzwischen eingedämmt. Im „Woolsey“-Feuer im Süden Kaliforniens kamen laut US-Medien insgesamt drei Menschen ums Leben.
„Das ist sehr traurig mitanzusehen“, sagte Trump zum Ausmaß der Schäden. Paradise wurde durch das Feuer zu großen Teilen zerstört. Trump besuchte dort einen Wohnwagenpark, von dem nur noch Trümmer übrig waren. Aufnahmen zeigten ausgebrannte Autos, verkohlte Öfen und ein Haus, von dem nur noch der Schornstein stand. Laut mitreisenden Journalisten gab es vereinzelt auch Proteste gegen den Präsidenten. Ein Demonstrant bezeichnete ihn auf einem Transparent als „Dummkopf“.
Trump hat für die schlimme Lage erneut das Forstmanagement in dem von Demokraten regierten Bundesstaat verantwortlich gemacht. Auf die Frage, ob der Klimawandel eine Ursache sei, sagte er am Samstag, es gebe mehrere Faktoren. Derzeit scheine aber das Forstmanagement ein „sehr großes Problem“zu sein. Kaliforniens Feuerwehrverband hatte zu Trumps Vorwürfen in den vergangenen Tagen erklärt, die Brände entstünden und verbreiteten sich nicht nur in Forstgebieten. Experten hatten eine lange Dürre, verdorrte Vegetation und extreme Winde als Mitursachen genannt.