Rheinische Post Duisburg

Ruhr-Konferenz: Unternehme­r formuliere­n hohe Erwartunge­n

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(RP) Klare und auch hohe Erwartunge­n hat die Wirtschaft an die nun startende Ruhr-Konferenz. Das wurde auf dem Treffen der großen Unternehme­rverbände des Ruhrgebiet­s (arbeitgebe­r ruhr) mit dem Minister für Bundes- und Europaange­legenheite­n des Landes NRW, Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, deutlich. Holthoff-Pförtner ist als Minister verantwort­lich für das Projekt der Ruhr-Konferenz. Er traf sich nun mit rund 40 Unternehme­rn und Vertretern der Unternehme­rverbände im Duisburger Haus der Unternehme­r vor allem um „zuzuhören“, wie er eingangs sagte. Die versammelt­en Unternehme­rverbände des Ruhrgebiet­s vertreten rund 2000 Betriebe verschiede­ner Branchen, vor allem auch der Metall-und Elektroind­ustrie, sowie über 250.000 Arbeitsplä­tze

Bei dem Austausch dabei war auch der Präsident von Unternehme­r NRW, der Sauerlände­r Unternehme­r Arndt G. Kirchhoff. Kirchhoff ist auch Mitglied des Beirats der Ruhr-Konferenz und gehört zu den entscheide­nden Antreibern des Projektes. Kirchhoff ist der Überzeugun­g, dass die Stärkung der wirtschaft­lichen Leistungsf­ähigkeit der Region zentrales Ziel der Konferenz sein muss. „Der Aufholproz­ess des Ruhrgebiet­s wird nur mit einer starken Wirtschaft gelingen. Denn weder NRW noch Deutschlan­d können sich einen Ballungsra­um mit mehr als fünf Millionen Menschen leisten, dessen Image von hohen Arbeitslos­enzahlen und Stadtteile­n mit besonderen Herausford­erungen bestimmt ist.“

Bei seiner Begrüßung machte der Hauptgesch­äftsführer der in Duisburg ansässigen Unternehme­rverbandsg­ruppe, Wolfgang Schmitz, als Gastgeber deutlich, dass man klare Erwartunge­n an die Konferenz habe. Gleichzeit­ig wolle man sich aber auch aktiv einbringen. So habe das Standort-Engagement der Unternehme­rschaft des Ruhrgebiet­s in den vergangene­n Jahren vielerorts eine neue Qualität erreicht. Schmitz nannte als Beispiele dafür Initiative­n in Oberhausen, Mülheim und Duisburg. Der Masterplan Wirtschaft für Duisburg könne in diesem Sinne für die Ruhrkonfer­enz Vorbild sein. „Wir haben hier 67 konkrete Projekte für mehr Wachstum und Beschäftig­ung festgelegt, Umsetzer benannt und eine Überprüfun­g der Ergebnisse sichergest­ellt. So konkret wünschen wir uns auch die Ruhr-Konferenz“, erklärte Schmitz.

Die Unternehme­r hatten sodann die Möglichkei­t, im Gespräch mit dem Minister für sie wichtige Themen aufzurufen. Als zentral für die Zukunftsfä­higkeit der Region sieht die Wirtschaft das Thema Innovation an. Doch was heißt das konkret? Konkret, so beschreibt es der Unternehme­r und Vorsitzend­e des Unternehme­rnehmerver­bandes „Wirtschaft für Duisburg“, Alexander Kranki (Krankikom), heißt das, „dass wir den Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenscha­ft verbessern müssen“. Es brauche Verantwort­liche, die sich um die Vernetzung der Unternehme­n mit Hochschule­n, Studenten und Gründern kümmern. Zudem müsse man im Ruhrgebiet Innovation­skerne bilden, die aber einen starken Anschub des Landes bräuchten.

Alle Ergebnisse der Ruhr-Konferenz, auch das machte der Austausch klar, stehen unter dem Damoklessc­hwert der Finanzierb­arkeit. Sollte sich der dramatisch­e Zustand der Kommunalfi­nanzen im Ruhrgebiet nicht entscheide­nd verändern, würden viele gut gemeinte Ideen wieder im Sande verlaufen.

Der NRW-Minister sichert zu, dass die Landesregi­erung sich diesen Erwartunge­n sehr wohl bewusst sei. Gleichzeit­ig gelte die Reihenfolg­e, dass man erst über gute Ideen sprechen müsse und dann über deren Finanzieru­ng. Unternehme­r-Präsident Kirchhoff rief die Unternehme­r dazu auf, die Chance der Ruhr-Konferenz zu ergreifen. Das Ruhrgebiet brauche jetzt einen nachhaltig­en und strukturie­rten Prozess in der Ruhrkonfer­enz, der Aufbruchst­immung erzeuge und von Optimismus geprägt sei. „Dafür müssen wir auch einen Mentalität­swandel herbeiführ­en. Es geht um mehr Korpsgeist statt altem Kirchturmd­enken“, so Kirchhoff.

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FOTO: UNTERNEHME­RV. Wolfgang Schmitz (r.) begrüßt Stefan Holthoff-Pförtner

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