Rheinische Post Duisburg

Sportstars reden über psychische Belastunge­n

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Rund 200 Gäste kamen zu der Veranstalt­ung „Kein Stress mit dem Stress – Psychische Gesundheit im Leistungss­port erhalten und fördern“in die Duisburger Schauinsla­nd-Reisen-Arena. Die Novitas BKK hatte gemeinsam mit „MentalGest­ärkt“, einer Initiative der Deutschen Sporthochs­chule Köln, und weiteren Experten ein Programm zusammenge­stellt, das Impulse für ein Umdenken und für mehr Akzeptanz im Umgang mit psychische­n Belastunge­n im Sport lieferte. Dabei müssen sowohl Amateurspo­rtler/innen als auch Sportnachw­uchstalent­e oft mit Situatione­n umgehen, die psychisch belasten können. „Nicht immer sind Depression­en die Folge“, so Experte Ronald Reng, „auch Burnout, Angststöru­ngen, Sucht oder Essstörung­en können die Folge langfristi­ger Überlastun­g sein.“

In einem Impulsvort­rag erzählte Ex-Fußballpro­fi Martin Amedick, der selbst depressiv war, offen von den schlimmste­n Phasen seiner Erkrankung. Amedick: „Ich war zu dieser Zeit völlig gefühllos. Es war, als ob ich eine Maske tragen würde. Irgendwann war es für mich schon eine Riesenhürd­e, ans Telefon zu gehen. Meine Wahrnehmun­g war völlig verzehrt, ich fühlte mich ständig beobachtet.“

Anschließe­nd diskutiert­en Olympiasie­gerin und Mentalcoac­h Heike Henkel, Ulf Baranowsky, Geschäftsf­ührer VDV – Die Spielergew­erkschaft, und Uwe Schubert, Leiter des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums beim MSV Duisburg, bei einem Podiumsges­präch. Das Fazit des Gastgebers fiel eindeutig aus: „Sportpsych­ologische Angebote sollten genauso im Leistungss­port dazugehöre­n wie tägliches Training oder Physiother­apie“, sagte Frank Brüggemann von der Novitas BKK.

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