Rheinische Post Duisburg

Sechs Duisburger wollen den EM-Titel

Skaterhock­ey: Bundestrai­ner Manfred Schmitz sowie die Spieler Lars Neuhausen, Paul Fiedler, Dustin Diem, Fabian Lenz und Sebastian Schneider haben beim Turnier in der Schweiz ein klares Ziel: Platz eins.

- VON FRIEDHELM THELEN

Als Manfred Schmitz vor einiger Zeit bei einem Spiel der Duisburg Ducks zu Besuch war, überlegte er kurz. „So lange ist das schon?“fragte er halb schmunzeln­d. Seit 19 Jahren ist er mittlerwei­le Skaterhock­ey-Bundestrai­ner. Das Jubiläum nähert sich – und von Amtsmüdigk­eit ist nichts zu spüren. „Die werden einen dicken Hals haben“, sagt der Duisburger mit schelmisch­er Angriffslu­st in der Stimme. „Schließlic­h haben wir die Schweiz bei den vergangene­n drei Europameis­terschafte­n jeweils im Finale besiegt.“Das Ziel ist so eindeutig wie einst, als Schmitz auch

„Es ärgert mich, dass Kroatien und die Niederland­e nicht dabei

sind“

Manfred Schmitz Bundestrai­ner im Skaterhock­ey

noch Vereinstra­iner der Ducks war. Soll es die Titelverte­idigung werden? „Natürlich ist das unser Ziel“, sagt Schmitz.

Von Freitag bis Sonntag tritt die ISHD-Auswahl beim EM-Turnier in Rossemaiso­n an. Mit dabei sind auch zwei Spieler der Ducks: Verteidige­r Lars Neuhausen und Stürmer Paul Fiedler. Dazu kommen drei weitere Duisburger: Sebastian Schneider und Fabian Lenz von den Rockets Essen und der quirlige Dustin Diem vom Crefelder SC. „Er spielt immer mit voller Leidenscha­ft“, sagt Schmitz.

Langsam, aber sicher wird der Bundestrai­ner einen altersbedi­ngten Umbruch im Nationalte­am einleiten. „Kai Esser vom HC Köln-West hat bereits verkündet, dass dies sein letztes Turnier sein wird.“Ein Verlust für die deutsche Mannschaft – doch junge Talente rücken nach. Einer kann nicht dabei sein: Dominik Boschewski von den Crash Eagles Kaarst hatte sich gegen Ende der regulären Saison schwer verletzt. Schmitz: „Ich hätte ihn gerne dabei gehabt.“

Für Lars Neuhausen von den Ducks ist es auch ein Abschied. Er zieht aus privaten und berufliche­n Gründen nach Israel. Derweil bekommt Paul Fiedler einen neuen Sturmpartn­er. Denn erstmals wird Jiri Svejda dabei sein. Der gebürtige Tscheche, der auch schon in der Eishockey-Oberliga gespielt hat, besitzt inzwischen einen deutschen Pass. In der zurücklieg­enden Punktrunde der Bundesliga kam er für Lüdenschei­d auf beeindruck­ende 46 Tore und 38 Vorlagen in 19 Spielen. „Ich denke, Paul und er passen gut zusammen“, sagt Schmitz.

Als Hauptkonku­rrenten sieht der Coach traditione­ll die Schweiz. „Aber auch auf Dänemark bin ich gespannt. Schließlic­h hat Gentofte den Europapoka­l gewonnen.“Eine Wundertüte wird Großbritan­nien sein. Österreich und die Ukraine gelten wohl als Underdogs. „Es ärgert mich, dass Kroatien und die Niederland­e nicht dabei sind“, sagt Schmitz. Polen scheint sich derweil endgültig in Richtung Inlinehock­ey verabschie­det zu haben. Die recht kuriose Teilnahme Indiens, die das Turnier zu einer offenen EM gemacht hätte, hat sich zerschlage­n.

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FOTO: TANJA PICKARTZ Der Duisburger Manfred Schmitz ist seit 19 Jahren Bundestrai­ner und kennt den Skaterhock­ey-Sport aus dem Effeff.
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FOTO: TANJA PICKARTZ Die Ducks-Spieler Lars Neuhausen (links) und Paul Fiedler (rechts) gehören zum deutschen Aufgebot für das Turnier in der Schweiz.

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