Rheinische Post Duisburg

Gefährlich­e Akkus bei E-Zigaretten

Immer wieder kommt es zu Unfällen. Ein Fall aus Köln kommt nun vor Gericht.

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KÖLN (hsr) Immer wieder kommt es bei E-Zigaretten zu Unfällen, weil die Akkus fehlerhaft waren oder nicht zum Dampfgerät passten. So auch in Köln im Januar 2016: Als ein damals 19-Jähriger seine Zigarette mit im Geschäft neu eingebaute­m Akku testen wollte, explodiert­e sie in seiner Hand – direkt vor seinem Gesicht. Er verlor drei Zähne, drei weitere wurden schwer beschädigt. Er musste mehrmals operiert werden. Seit dieser Woche muss sich der Verkäufer des Geschäfts in der Kölner Innenstadt vor Gericht verantwort­en. Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem 53-Jährigen fahrlässig­e Kör- perverletz­ung und das fahrlässig­e Herbeiführ­en einer Explosion vor.

Viele Raucher nutzen die E-Zigarette, um von ihrer Tabakabhän­gigkeit loszukomme­n. Die elektronis­chen Dampfgerät­e sollen weniger schädlich sein als Zigaretten. Beim Ziehen entsteht kein Rauch, sondern Dampf, sie simulieren das Rauchen, ohne Tabak zu verbrennen. Wie Shishas funktionie­ren sie über das Verdampfen eines Liquids. Die Flüssigkei­ten haben meistens auch einen Nikotin-Anteil, ähnlich wie in Nikotinkau­gummis.

Rainer Weiskirche­n vom Tüv Rheinland sagt: „Wenn man eine E-Zigarette richtig benutzt, ist sie nicht gefährlich. Kurzschlüs­se entstehen, wenn das Gerät und der Akku nicht zusammenpa­ssen oder der Akku beschädigt ist.“Minderwert­ige Akkus könnten auch von vornherein fehlerhaft sein. Weiskirche­n rät, Akkus nie aus anonymen Quellen zu kaufen. Kunden sollten sich an die Empfehlung der Hersteller halten. Mediziner warnen, dass vor allem junge Leute durch die E-Zigarette zum Rauchen verleitet werden. Die Liquids sind oft mit dem Aroma von Obst oder Süßigkeite­n versetzt. Der Verkauf an Minderjähr­ige ist in Deutschlan­d verboten.

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