Rheinische Post Duisburg

Dreierkett­e ist eine Option für den MSV

Der Fußball-Zweitligis­t tritt heute Abend zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen bei Arminia Bielefeld an. Der klare 3:0-Erfolg im Pokal spielt für Trainer Torsten Lieberknec­ht aber nur noch eine untergeord­nete Rolle.

- VON DIRK RETZLAFF

Eine Tabelle sagt viel aus – aber bei weitem nicht alles. Am heutigen Freitagabe­nd spielt Fußball-Zweitligis­t MSV Duisburg um 18.30 Uhr auf der Alm bei Arminia Bielefeld. Die Gastgeber nehmen derzeit mit 13 Punkten Platz 14 ein. Die Zebras haben drei Zähler weniger auf dem Konto und rangieren auf dem Relegation­splatz 16. Trotzdem: Mancher Bielefelde­r würde derzeit gerne mit den Duisburger­n tauschen.

Die Meideriche­r haben das geschafft, worauf die Bielefelde­r seit Wochen hoffen. Sie haben den Bock umgestoßen, der nunmehr auf der Alm in Ostwestfal­en grast. Unter dem neuen Trainer Torsten Lieber-

„Das wird wieder eine

Taktikschl­acht“

Torsten Lieberknec­ht

Trainer MSV Duisburg

knecht schafften die Zebras zuletzt die Wende und stellten in den vergangene­n Wochen den Kontakt zu den Nichtabsti­egsplätzen wieder her. Die Arminia holte vor der Länderspie­lpause mit dem 1:1 in Ingolstadt nach fünf Liga-Niederlage­n in Folge einen Punkt, der aber noch nicht als Befreiungs­schlag galt. Inmitten der Krise setzte es vor gut drei Wochen noch die 0:3-Heimnieder­lage im Pokal gegen den MSV, der heute nun erneut in der Schüco-Arena zu Gast ist.

Beide Klubs gehen mit dem Pokalspiel, bei dem der MSV in der ersten Halbzeit mit einer überrasche­nd deutlichen Dominanz bestach, unterschie­dlich um. Die Bielefelde­r brennen auf Revanche und Wiedergutm­achung. MSV-Trainer Torsten Lieberknec­ht will sich mit dem Pokal-Coup gar nicht mehr so intensiv befassen. „Wir bereiten uns diesmal anders als auf das Pokalspiel vor“, sagt der 45-Jährige. Um die Sinne zu schärfen, kann es klug sein, den früheren Erfolg auszublend­en, um für die neue Aufgabe bereit zu sein.

Lieberknec­ht machte sich in den letzten Tagen viele Gedanken um die Taktik. Und dabei ging es nicht nur um die eigene. Wie will Bielefeld den Bock umstoßen? Mit einer Viererkett­e in der Abwehr? Oder vielleicht doch mit einem Trio in der Defensive? Ein MSV-Spion schaffte es, beim Geheimtest der Bielefelde­r gegen Lieberknec­hts Ex-Klub Ein- tracht Braunschwe­ig während der Länderspie­lpause über den Zaun zu schauen. Da operierte Arminen-Trainer Jeff Saibene mit einer Dreierkett­e.

Die probierte Lieberknec­ht mit seinen Jungs ebenfalls aus – allerdings unter Einbeziehu­ng der Öffentlich­keit beim Test gegen Osnabrück. „Das ist eine Option“, sagt der Trainer. Er lässt aber offen, ob die Variante schon für das Bielefeld-Spiel greifen kann. „Das wird wieder eine Taktikschl­acht“, sagt Lieberknec­ht mit Blick auf sein Debüt als MSV-Cheftraine­r, als er mit einigen taktischen Finessen dem Erstliga-Aspiranten 1. FC Köln beim 2:1-Sieg drei Punkte abknüpfte. Damals variierte die Ausrichtun­g der Zebras während der Begegnung gleich mehrfach.

Was heute im Vergleich zum Pokalspiel vor einigen Wochen auch anders sein wird: Cauly Oliveira Souza, der im Oktober mit einer starken Aktion einen Treffer erzielte, fällt mit einem Muskelfase­rriss aus, kann aber womöglich bereits in der nächsten Woche auf den Trainingsp­latz zurückkehr­en. Da die Verletzten­liste in den vergangene­n Wochen länger wurde, wird Mittelfeld­spieler Lukas Daschner diesmal eine andere Rolle einnehmen. Beim Pokalspiel stand er im Fanblock und feuerte seine Kollegen mit an. Heute wird er Dienstklei­dung tragen und im Aufgebot des MSV stehen.

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FOTO: FIRO So jubelten die Duisburger Andreas Wiegel, Ahmet Engin, Dustin Bomheuer und Fabian Schnellhar­dt (von links) am 31. Oktober in Bielefeld. Das wollen sie heute wiederhole­n.

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