Ein Fest mit Höhenflügen und Überfliegern
40. Sportschau des Stadtsportbundes: Asli Sevindim und Bülent Aksen führen durch die alljährliche Veranstaltung.
Es war ein schönes Bild, das den Zuschauern – je nachdem, wo sie saßen – gar nicht so aufgefallen sein mag. Als die Stargäste bei der 40. Sportschau des Stadtsportbundes, die Flying Superkids, die letzte ihrer drei Nummern an diesem Abend im Theater am Marientor vorführten, standen am Eingang zur Bühne die Fliegenden Homberger und feuerten ihre Kollegen begeistert an. Dass die beiden unbestrittenen Publikumslieblinge, die jeweils auf ihre eigene Art mit Show-Akrobatik begeistern, sich bei der Jubiläumsveranstaltung so nah kamen, war ein Höhepunkt der ganz eigenen Art.
Fliegende dänische Kinder und jugendlicher, fliegender Nachwuchs des Homberger TV – das Thema Fliegen zog sich allein schon auf diese Weise durch den Abend. Das lag aber auch anderweitig in der Natur der Sache, denn wenn die Duisburger Sportler des Jahres ausgezeichnet werden, finden sich darunter systemimmanent schon echte Überflieger. Einer hatte aber nicht rechtzeitig seinen Flug bekommen: Tim Riecke, der Kanupolo-Vizeeuropameister vom 1. Meidericher KC, fehlte wegen eines Aufenthalts in Polen. In einem vorab aufgezeichneten Interview mit Moderatorin Asli Sevindim, die erneut gemeinsam mit ihrem Cousin Bülent Aksen durch die Veranstaltung führte, durfte er aber ausführlich über seine Ehrung plaudern. Die Trophäe nahm sein Trainer Björn Zirotzki entgegen, der nicht eingeweiht war. „Tim hat das keinem erzählt“, bestätigte Teamkollege Falk Bender.
Alle anderen Preisträger mussten bis zur Verkündung durch die jeweiligen Präsentatoren warten. Für einen war das kein Neuland: Stefan Janßen, Trainer von Fußball-Oberliga-Spitzenreiter VfB Homberg, wurde zum zweiten Mal nach 2016 ausgezeichnet. Er hatte auf eigene Kosten sein komplettes Team samt Betreuerstab eingeladen, das den Coach lautstark feierte. Der verneigte sich: „Ohne Euch, Männer, wäre ich nichts.“Ob er im nächsten Jahr womöglich als Regionalliga-Trainer wieder dort stehen wird? Janßen schloss den Höhenflug nicht aus: „Bei meinen Jungs garantiere ich für nichts.“
Die neue Sportlerin des Jahres musste hingegen berichten, dass sie demnächst – salopp formuliert – den Abflug aus Duisburg machen wird. Alyssa Tagbo, als Mitglied des OSC Rheinhausen deutsche U-16-Meisterin im Weitsprung geworden, wechselt im neuen Jahr zum TV Gladbeck, wie sie in ihren Dankesworten andeutete. Auf die Frage von Bülent Aksen, was man tun müsse, um sie in der Stadt zu halten, antwortete sie nach kurzem Schlucken: „Meinen Trainer hierher holen?“
Bei der Mannschaft des Jahres hielt sich die Überraschung in Grenzen. Routiniert nahmen die Wasserballer des DSV 98 ihre Trophäe entgegen. Einer anderen Preisträgerin kamen hingegen die Tränen. Gabriela Grillo, Dressur-Olympiasiegerin 1976, heute als Unternehmerin eine wichtige Figur in der Förderung des öffentlichen Lebens in der Stadt, kämpfte mit der Rührung, als OB Sören Link ihr den Preis für besondere Leistungen überreichte.