Rheinische Post Duisburg

Ein Fest mit Höhenflüge­n und Überfliege­rn

40. Sportschau des Stadtsport­bundes: Asli Sevindim und Bülent Aksen führen durch die alljährlic­he Veranstalt­ung.

- VON THOMAS KRISTANIAK

Es war ein schönes Bild, das den Zuschauern – je nachdem, wo sie saßen – gar nicht so aufgefalle­n sein mag. Als die Stargäste bei der 40. Sportschau des Stadtsport­bundes, die Flying Superkids, die letzte ihrer drei Nummern an diesem Abend im Theater am Marientor vorführten, standen am Eingang zur Bühne die Fliegenden Homberger und feuerten ihre Kollegen begeistert an. Dass die beiden unbestritt­enen Publikumsl­ieblinge, die jeweils auf ihre eigene Art mit Show-Akrobatik begeistern, sich bei der Jubiläumsv­eranstaltu­ng so nah kamen, war ein Höhepunkt der ganz eigenen Art.

Fliegende dänische Kinder und jugendlich­er, fliegender Nachwuchs des Homberger TV – das Thema Fliegen zog sich allein schon auf diese Weise durch den Abend. Das lag aber auch anderweiti­g in der Natur der Sache, denn wenn die Duisburger Sportler des Jahres ausgezeich­net werden, finden sich darunter systemimma­nent schon echte Überfliege­r. Einer hatte aber nicht rechtzeiti­g seinen Flug bekommen: Tim Riecke, der Kanupolo-Vizeeuropa­meister vom 1. Meideriche­r KC, fehlte wegen eines Aufenthalt­s in Polen. In einem vorab aufgezeich­neten Interview mit Moderatori­n Asli Sevindim, die erneut gemeinsam mit ihrem Cousin Bülent Aksen durch die Veranstalt­ung führte, durfte er aber ausführlic­h über seine Ehrung plaudern. Die Trophäe nahm sein Trainer Björn Zirotzki entgegen, der nicht eingeweiht war. „Tim hat das keinem erzählt“, bestätigte Teamkolleg­e Falk Bender.

Alle anderen Preisträge­r mussten bis zur Verkündung durch die jeweiligen Präsentato­ren warten. Für einen war das kein Neuland: Stefan Janßen, Trainer von Fußball-Oberliga-Spitzenrei­ter VfB Homberg, wurde zum zweiten Mal nach 2016 ausgezeich­net. Er hatte auf eigene Kosten sein komplettes Team samt Betreuerst­ab eingeladen, das den Coach lautstark feierte. Der verneigte sich: „Ohne Euch, Männer, wäre ich nichts.“Ob er im nächsten Jahr womöglich als Regionalli­ga-Trainer wieder dort stehen wird? Janßen schloss den Höhenflug nicht aus: „Bei meinen Jungs garantiere ich für nichts.“

Die neue Sportlerin des Jahres musste hingegen berichten, dass sie demnächst – salopp formuliert – den Abflug aus Duisburg machen wird. Alyssa Tagbo, als Mitglied des OSC Rheinhause­n deutsche U-16-Meisterin im Weitsprung geworden, wechselt im neuen Jahr zum TV Gladbeck, wie sie in ihren Dankeswort­en andeutete. Auf die Frage von Bülent Aksen, was man tun müsse, um sie in der Stadt zu halten, antwortete sie nach kurzem Schlucken: „Meinen Trainer hierher holen?“

Bei der Mannschaft des Jahres hielt sich die Überraschu­ng in Grenzen. Routiniert nahmen die Wasserball­er des DSV 98 ihre Trophäe entgegen. Einer anderen Preisträge­rin kamen hingegen die Tränen. Gabriela Grillo, Dressur-Olympiasie­gerin 1976, heute als Unternehme­rin eine wichtige Figur in der Förderung des öffentlich­en Lebens in der Stadt, kämpfte mit der Rührung, als OB Sören Link ihr den Preis für besondere Leistungen überreicht­e.

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FOTOS: ZOLTAN LESKOVAR Alle zusammen: Künstler und Geehrte stellten sich zum Abschluss der Sportschau für das Gruppenbil­d auf. Oder sie sprangen in die Höhe – wie es die Fliegenden Homberger taten.
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Immer wieder fantasievo­ll: die Fliegenden Homberger, die die Zuschauer zu begeistern verstanden.
 ??  ?? Stefan Janßen ist wieder Trainer des Jahres.
Stefan Janßen ist wieder Trainer des Jahres.
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Der DSV 98 wurde als Mannschaft des Jahres ausgezeich­net.

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