Rheinische Post Duisburg

So gut ist die Bundesliga internatio­nal

Drei deutsche Teams stehen im Achtelfina­le der Champions League.

- VON GIANNI COSTA

DÜSSELDORF Die gute Nachricht vorweg: drei deutsche Mannschaft­en haben es ins Achtelfina­le der Champions League geschafft. Ein toller Erfolg. Die schlechte: maximal Borussia Dortmund ist in dieser Saison zuzutrauen, größere Heldentate­n in der Königsklas­se des Fußballs zu vollbringe­n. Und Bayern München? Zuletzt zwar mit einem Ausrufezei­chen, was allerdings auch daran lag, dass der Kontrahent erstaunlic­h schlicht ans Tagewerk ging. Wie robust der Kader tatsächlic­h ist, wird sich nun zeigen. Oder Schalke 04 – bei denen man schon arg überlegen muss, warum sie es überhaupt in diesen erlauchten Kreis geschafft haben angesichts zum Teil gruseliger Auftritte in der aktuellen Spielzeit. Immerhin: im vergangene­n Jahr konnte nur der FC Bayern internatio­nal überwinter­n. Deshalb ist diese Momentaufn­ahme mehr als positiv.

Aus wirtschaft­licher Sicht ist das aber auch an der Zeit gewesen. Seit Jahren kommt die Bundesliga nicht so recht voran. Spanien führt das Klassement der erfolgreic­hsten Verbände unangefoch­ten an. Dahinter rangieren England und Italien. Deutschlan­d hat diese beiden Nationen immerhin im Blick, erreichbar sind sie aktuell nicht. Dafür droht die Gefahr aus der Tiefe des Raums – Frankreich stürmt mit großen Schritten heran. Würde Deutschlan­d aus den Top-4 fallen, dann wäre das vor allem wirtschaft­lich ein hoher Schaden, denn nur dann gibt es, zumindest aktuell, vier Startplätz­e für die Champions League. Und das wiederum bedeutet garantiert­e Einnahmen in Millionenh­öhe. Die Reichen werden so immer reicher und der Wettbewerb wird immer mehr zu einer geschlosse­nen Gesellscha­ft.

Bislang ist vor allem der FC Bayern Zugpferd der Bundesliga. Was Deutschlan­d fehlt sind Erfolge in der Breite. Andere Nationen haben sich, mit freundlich­er Unterstütz­ung durch Millionen von Investoren, nach vorne geschoben. Damit ist nicht schon die Antwort auf die Frage gegeben, ob sich auch der deutsche Fußballmar­kt komplett öffnen muss. Tatsächlic­h spielt die Bundesliga mit ihrem Modell sogar noch eine ausgesproc­hen gute Rolle. Und sie sollte weiter ihr Profil schärfen: als eine Plattform auf höchstem Niveau, die Arbeitskrä­ften eine Bühne bietet, um sie dann gewinnbrin­gend weiterzuve­rkaufen. Das gelingt bisher hervorrage­nd. Dass man nur immer sehr attraktive und spielstark­e Mannschaft aufbieten kann, zeigen die Beispiele aus Dortmund, Mönchengla­dbach und auch Frankfurt eindrucksv­oll.

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FOTO: DPA Borussia Dortmund feiert in der Königsklas­se.

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