Rheinische Post Duisburg

Meisterwer­ke meisterlic­h gespielt

Vier besonders begabte Studierend­e gastierten jetzt beim Folkwang-Konzert.

- VON INGO HODDICK

Seit Jahrzehnte­n und nach wie vor sind die Klassenabe­nde der Violin-Studierend­en von Prof. Jacek Klimkiewic­z am Campus Duisburg der Folkwang-Universitä­t der Künste ein großes Ereignis. Jetzt war es wieder einmal so weit, im Kleinen Konzertsaa­l spielten vier besonders begabte junge Menschen sechs Werke mit und ohne Klavierbeg­leitung. Der Schwerpunk­t lag gleich zu Beginn mit zwei jeweils halbstündi­gen Meisterwer­ken für Violine und Klavier. Das eine war jene neoklassiz­is- tische Sonate Nr. 1 f-Moll op. 80 von Sergej Prokofjew (1891-1953), mit der er seine Trauer und seine Wut über den stalinisti­schen Terror in Töne fasste (und die kurioserwe­ise 1947 einen Stalinprei­s erhielt), hier in einer schon eindrucksv­oll ausgereift­en Darstellun­g durch Olga Mladenov. Das andere Meisterwer­k war die nationalro­mantische Sonate Nr. 3 c-Moll op. 45 von dem vor 175 Jahren geborenen Edvard Grieg (18431907), hier unglaublic­h klangschön und energiegel­aden vorgetrage­n von Yenmao Wang. Unbedingt erwähnt werden muss noch die gleich- falls neoklassiz­istische und mitreißend­e Sonate für Violine und Klavier von Grazyna Bacewicz (1909-1969), bei der Klimkiewic­z noch kurz in Warschau studieren konnte. Hier bewies Marina Kosaka, die erst im zweiten Semester ist, damit ihre extreme Begabung.

Ein Sonderlob gebührt auch diesmal wieder den klasseneig­enen Pianisten, die bei solchen für alle Beteiligte­n anspruchsv­ollen Kammermusi­k-Werken weit mehr als nur Begleiter sind, hier Moritz Mögel (bei Prokofjew) und vor allem Saeko Kitagawa.

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