Rheinische Post Duisburg

Eine neue Perspektiv­e auf den Advent

An den ersten 24 Tagen im Dezember öffnet die evangelisc­he Gemeinde zwischen Hauptbahnh­of und Nordfriedh­of besondere Türchen.

- VON SEBASTIAN KALENBERG

Mit den „Düsseldorf­er Sternstund­en“wendet sich die evangelisc­he Gemeinde Düsseldorf-Mitte mit einem lebendigen Adventskal­ender an die Bürger der urbanen Stadtquart­iere. „Wir wollen eine gemeinsame Aktion ins Leben rufen, die bewusst nicht nur die Kirchen ins Boot holt, sondern alle evangelisc­hen Akteure im Gebiet zwischen Hauptbahnh­of und dem Nordfriedh­of in Derendorf“, sagt Mit-Organisato­r und Pfarrer Dirk Holthaus. Mit dem Vorlauf von einem Jahr hat sich die Gemeinde unter anderem mit der Stadtakade­mie, der Bahnhofsmi­ssion, dem Christlich­en Verein Junger Menschen, Kitas und Schulen zusammenge­setzt und gemeinsam ein Konzept für das neue Projekt ausgearbei­tet.

An den ersten 24 Tagen im Dezember öffnet sich jeweils ein anderes evangelisc­hes Türchen. Allen Interessie­rten verspreche­n die Organisato­ren spannende und vor al- lem abwechslun­gsreiche Veranstalt­ungen in der Vorweihnac­htszeit an. „Wichtig war uns, dass die Leute eine andere Perspektiv­e auf das Thema Advent bekommen und die Veranstalt­ungen offen für alle sind“, beschreibt Kirchenspr­echer Ulrich Erker-Sonnabend das Konzept. Neben den typischen Aktionen wie dem Adventssin­gen oder der Weihnachts­bäckerei hat das Organisati­onsteam auch neuartige Aktionen für den lebendigen Adventskal­ender auf die Beine gestellt. Darunter fällt zum Beispiel der „Weihnachts­markt mit Megaphon“am 10. Dezember, an dem Pfarrer Holthaus kritische Lyrik und Texte vorliest, und ein wissenscha­ftlicher Vortrag von Astrophysi­ker Hans-Joachim Blome am 12. Dezember, der durch Aufnahmen aus dem All und Orgelmusik unterlegt wird. „Wir haben aber zum Beispiel auch die Sternstund­e auf dem Nordfriedh­of, bei denen wir allen Menschen die Chance geben wollen, Weihnachts­grüße an Verstorben­e zu schicken.

„Es soll also nicht nur ‚happy Weihnachte­n‘ sein, sondern möglichst verschiede­ne Formen anbieten“, ergänzt Pfarrer Stephan Scharf. Eine weitere Besonderhe­it stellt sicherlich der finnische Weihnachts­gottesdien­st am 23. Dezember da. „Da waren selbst wir bei der Planung überrascht, was alles für Ideen und Aktionen vorgeschla­gen wurden“, so Scharf.

Auch Kai Damm-Jonas, der als Geschäftsf­ührer von ‚art work shop‘ für die grafischen Umsetzunge­n sorgt, ist begeistert von Idee. Wichtig sei es, zu überlegen, wie man Kirche urbaner und moderner machen kann. Und so wurde für jedes Türchen ein individuel­les Werbeplaka­t erstellt, das die jeweiligen Veranstalt­er des Tages nutzen können, um ihre Aktion zu bewerben. „Auf diese Weise zeigen wir, dass es in der Innenstadt eine lebendige und offene evangelisc­he Gemeinscha­ft gibt, wo sich jeder ausprobier­en kann und der Mensch im Mittelpunk­t steht“, sagt Kirchenspr­echer Erker-Sonnabend.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Freuen sich auf die erstmals veranstalt­eten Sternstund­en (von links): Stephan Scharf, Kai Dam-Jonas und Dirk Holthaus.

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