Eine neue Perspektive auf den Advent
An den ersten 24 Tagen im Dezember öffnet die evangelische Gemeinde zwischen Hauptbahnhof und Nordfriedhof besondere Türchen.
Mit den „Düsseldorfer Sternstunden“wendet sich die evangelische Gemeinde Düsseldorf-Mitte mit einem lebendigen Adventskalender an die Bürger der urbanen Stadtquartiere. „Wir wollen eine gemeinsame Aktion ins Leben rufen, die bewusst nicht nur die Kirchen ins Boot holt, sondern alle evangelischen Akteure im Gebiet zwischen Hauptbahnhof und dem Nordfriedhof in Derendorf“, sagt Mit-Organisator und Pfarrer Dirk Holthaus. Mit dem Vorlauf von einem Jahr hat sich die Gemeinde unter anderem mit der Stadtakademie, der Bahnhofsmission, dem Christlichen Verein Junger Menschen, Kitas und Schulen zusammengesetzt und gemeinsam ein Konzept für das neue Projekt ausgearbeitet.
An den ersten 24 Tagen im Dezember öffnet sich jeweils ein anderes evangelisches Türchen. Allen Interessierten versprechen die Organisatoren spannende und vor al- lem abwechslungsreiche Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit an. „Wichtig war uns, dass die Leute eine andere Perspektive auf das Thema Advent bekommen und die Veranstaltungen offen für alle sind“, beschreibt Kirchensprecher Ulrich Erker-Sonnabend das Konzept. Neben den typischen Aktionen wie dem Adventssingen oder der Weihnachtsbäckerei hat das Organisationsteam auch neuartige Aktionen für den lebendigen Adventskalender auf die Beine gestellt. Darunter fällt zum Beispiel der „Weihnachtsmarkt mit Megaphon“am 10. Dezember, an dem Pfarrer Holthaus kritische Lyrik und Texte vorliest, und ein wissenschaftlicher Vortrag von Astrophysiker Hans-Joachim Blome am 12. Dezember, der durch Aufnahmen aus dem All und Orgelmusik unterlegt wird. „Wir haben aber zum Beispiel auch die Sternstunde auf dem Nordfriedhof, bei denen wir allen Menschen die Chance geben wollen, Weihnachtsgrüße an Verstorbene zu schicken.
„Es soll also nicht nur ‚happy Weihnachten‘ sein, sondern möglichst verschiedene Formen anbieten“, ergänzt Pfarrer Stephan Scharf. Eine weitere Besonderheit stellt sicherlich der finnische Weihnachtsgottesdienst am 23. Dezember da. „Da waren selbst wir bei der Planung überrascht, was alles für Ideen und Aktionen vorgeschlagen wurden“, so Scharf.
Auch Kai Damm-Jonas, der als Geschäftsführer von ‚art work shop‘ für die grafischen Umsetzungen sorgt, ist begeistert von Idee. Wichtig sei es, zu überlegen, wie man Kirche urbaner und moderner machen kann. Und so wurde für jedes Türchen ein individuelles Werbeplakat erstellt, das die jeweiligen Veranstalter des Tages nutzen können, um ihre Aktion zu bewerben. „Auf diese Weise zeigen wir, dass es in der Innenstadt eine lebendige und offene evangelische Gemeinschaft gibt, wo sich jeder ausprobieren kann und der Mensch im Mittelpunkt steht“, sagt Kirchensprecher Erker-Sonnabend.