Rheinische Post Duisburg

Duisburg als Karrieresp­rungbrett

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Fast schon ein wenig emotional war es in dieser Woche im großen Sitzungssa­al des Rathauses, als Duisburgs Kämmerin Dörte Diemert bei der letzten Sitzung des Rates offiziell verabschie­det wurde. Ihr Weggang hat über Fraktionsg­renzen Bedauern ausgelöst, denn ihre fachliche Kompetenz ist unbestritt­en. Anderersei­ts hat jeder Verständni­s: Dörte Diemert lebt ohnehin in Köln, und die Kämmererst­elle in der Millionens­tadt am Rhein ist für sie sicher noch einmal ein Karrieresp­rung. Überhaupt mausert sich die Stadtverwa­ltung zum Karrieresp­rungbrett. Denn auch Duisburgs frühere Ordnungsde­zernentin Daniela Lesmeister kletterte die Karrierele­iter weiter hoch und arbeitet inzwischen bekanntlic­h im Düsseldorf­er Innenminis­terium. Gut möglich, dass wir von beiden Damen künftig noch mehr hören werden.

Für den neuen Kämmerer und Stadtdirek­tor Martin Murrack ist der neue Job eine echte Herausford­erung. Kritiker hinterfrag­en, ob Murrack, der Kommunikat­ionswissen­schaft und praktische Sozialwiss­enschaft studiert hat, der richtige Mann für die Kämmererst­elle ist. Aber Murrack hat schon als Referent des früheren NRW-Finanzmini­sters Norbert Walter-Borjans und als Prokurist der NRWBank bewiesen, dass er mit dem Finanzmeti­er durchaus vertraut ist.

Der Fund des toten Babys unter Altkleider­n hat am Donnerstag die ganze Stadt erschütter­t. Schrecklic­h, welche Tragödie sich abgespielt haben muss, dass es zu so einer unbegreifl­ichen Tat gekommen ist. Dabei gibt es Alternativ­en, und im Hamborner Johannes-Hospital kann man einen Säugling sogar anonym in einer Babyklappe ablegen. Das sollte sich eigentlich herumgespr­ochen haben.

Hightech made in Duisburg – auch das gibt es. Gut, dass die Wirtschaft­sbetriebe bei ihrer Flotte nun auch auf die zukunftstr­ächtige Brennstoff­zellentech­nik setzen. Die Kooperatio­n der WBD mit dem Institut für Brennstoff­zellentech­nik ist eine gute Sache und zeigt, an welchen Stellen auch eine ehemalige Montanstad­t wie Duisburg Vorreiter für neue Techniken sein kann. Mike Michel

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