Rheinische Post Duisburg

SPD konkretisi­ert Pläne für staatliche­n Wohnungsba­u

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DÜSSELDORF (tor) Zehn Jahre nach der Privatisie­rung des landeseige­nen Großvermie­ters LEG will die SPD-Fraktion im Landtag das Rad zurückdreh­en. Über einen Änderungsa­ntrag zum rund 78 Milliarden Euro schweren Landeshaus­halt 2019, den das Parlament kommende Woche verabschie­den soll, will Fraktionsc­hef Thomas Kutschaty die Neugründun­g eines landeseige­nen Großvermie­ters erreichen.

„Als Startinves­tition sehen wir 20 Millionen Euro Stammkapit­al für eine neue, landeseige­ne Wohnungsge­sellschaft in Nordrhein-Westfalen vor“, sagte Kutschaty gestern unserer Redaktion, „Vorbild könnte die soeben gegründete Bayernheim AG sein.“Die neue Gesellscha­ft soll nach Vorstellun­gen der SPD in einem ersten Aufschlag 5000 neue, preisgünst­ige Wohnungen schaffen. Das CSU-geführte Bayern hat mit der „Bayernheim AG“soeben eine Wohnungsba­ugesellsch­aft gegründet, die bis 2025 mit 50 Millionen Euro Stammkapit­al rund 10.000 günstige Wohnungen bauen soll.

In Nordrhein-Westfalen und Bayern herrscht zum Teil dramatisch­er Mangel an günstigem Wohnraum. Kutschaty beziffert den Bedarf in NRW auf 400.000 Neubauwohn­ungen bis 2023. Schwarz-Gelb hatte 2008 die von Skandalen geschüttel­te und in den roten Zahlen stehende LEG verkauft. Heute gilt das wieder profitable Unternehme­n als Musterbeis­piel einer geglückten Privatisie­rung. Gleichwohl setzt der SPD-Vorschlag die Landesregi­erung unter Druck, selbst Antworten auf die Wohnungsno­t zu finden.

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