Arbeitet ein Neonazi bei der Berufsfeuerwehr?
(arl) Die Stadtverwaltung prüft beamtenrechtliche Schritte gegen einen Feuerwehrmann, der offenbar Mitglied der rechten Gruppe „Bruderschaft Deutschland“ist. Der Mann soll in szenetypischer Kleidung auf Fotos bei Facebook posiert haben. Ein Personalgespräch soll nach Informationen unserer Redaktion bereits stattgefunden haben. Ob das Verhalten des Mannes rechtlich zu beanstanden ist, ist unklar. Aus dem Rathaus ist zu hören, man wolle aber in jedem Fall deutlich machen, dass Engagement in rechtsradikalen Zusammenschlüssen bei Stadtmitarbeitern nicht akzeptiert wird.
Die „Bruderschaft Deutschland“war vor rund zwei Jahren zunächst als „Bruderschaft Garath“im Düsseldorfer Süden in Erscheinung getreten. Inzwischen hat sie sich umbenannt. Der Rechtsradikalismus-Forscher Alexander Häusler von der Hochschule Düsseldorf ordnet sie im „eindeutig rechten, gewaltorientierten Hooligan-Spektrum“ein. Darauf deutet auch hin, dass Mitglieder der Gruppe mit „Bruderschaft“-Kleidung bei Neonazi-Demonstrationen mitgelaufen sind, etwa bei einem Aufzug der Partei „Die Rechte“in Dortmund.
Häusler sieht die Bruderschaft – der Begriff deutet auf Nähe zum Rocker-Milieu hin – als einen Hinweis dafür, dass die rechte Szene in Düsseldorf insgesamt stärker wird. Dabei gebe es Überschneidungen mit dem Fußball-Hooligan-Milieu. Auch in Reisholz oder Eller seien zuletzt rechte Gruppen in Erscheinung getreten.
Mitte November hatten knapp 300 Rechte aus ganz Deutschland in der Innenstadt nach einem Aufruf der „Patrioten NRW“demonstriert. Eine Gegendemonstration hatte etwa genau so viele Teilnehmer.