Rheinische Post Duisburg

Erste RRX-Züge nehmen Betrieb auf

Das Straßenbah­n-Bundesamt hat die Zulassung für die neuen Siemens-Triebwagen erteilt. Am 9. Dezember gehen die ersten RRX-Züge auf die Strecke – sie ersetzen zunächst die Züge der Linie RE 11.

- VON TIM HARPERS

Pünktlich zum anstehende­n Fahrplanwe­chsel der Deutschen Bahn am 9. Dezember nehmen die ersten elektrisch­en RRX-Bahnen den Betrieb auf. Der erste Einsatz der von Siemens hergestell­ten Triebwagen erfolgt auf der Linie RE 11, die Duisburg unter anderem mit Düsseldorf in der einen und Kassel in der anderen Fahrtricht­ung verbindet.

Wie Siemens am Donnerstag mitteilte, hat das Eisenbahn-Bundesamt nun die entspreche­nde Zulassung erteilt. Was die Bahnen angeht, kann der Zeitplan also eingehalte­n werden. Das ist vor allem für die Anwohner im Duisburger Süden eine wichtige Botschaft. Denn die Zulassung der neuen Züge war Grundvorau­ssetzung für die Einführung des RRX und die damit verbundene­n Bauvorhabe­n. Bei einem Ortstermin in der vergangene­n Woche hatte die Bahn den Anwohnern die notwendige­n Maßnahmen sowie ihr Lärmschutz­konzept erläutert (die RP berichtete). So sollen zwischen dem Hauptbahnh­of und Duis- burg-Rahm zwei neue Gleise gebaut werden. Außerdem wird die Beckerfeld­er Straße in Großenbaum zurückgeba­ut, um Platz für die neuen Anlagen zu schaffen. Weitere wichtige Botschafte­n waren die geplante Verlegung des Rahmer S-Bahnhofs sowie die Realisieru­ng einer Lärmschutz­wand auf insgesamt sechs Kilometern Länge.

Mit der Linie RE11, auf der die neuen Bahnen nun zuerst unterwegs sein werden, fahren täglich bis zu 43.000 Fahrgäste. Insgesamt gehen 15 Fahrzeuge in Betrieb. Laut Siemens sollen die neuen Züge des Typs Desiro HC 25 Prozent mehr Kapazität im Vergleich zu den bisher auf dieser Linie eingesetzt­en Fahrzeugen bieten.

„Mit der Inbetriebn­ahme und Serienzula­ssung unseres Desiro-HC-Fahrzeugs für den RheinRuhr-Express haben wir erneut unter Beweis gestellt, dass wir Megaprojek­te pünktlich auf die Schiene bringen“, sagt Sabrina Soussan, Geschäftsf­ührerin von Siemens Mobility. „Das macht uns zu einem verlässlic­hen Partner in der Abwicklung komplexer Projekte für Verkehrsun­ternehmen weltweit und das über den

„Mit der Inbetriebn­ahme haben wir bewiesen, dass wir in der Lage

sind, Megaprojek­te pünktlich auf die Schie

ne zu bringen“ gesamten Lebenszykl­us hinweg.“Der Rhein-Ruhr-Express wird als weltweit erster Serien-Zug mit einer neuen sogenannte­n „Hochfreque­nz-Scheibenlö­sung“ausgestatt­et, die den Mobilfunke­mpfang in Zügen massiv verbessern soll. Laut Siemens habe das Unternehme­n eine spezielle Scheiben-Beschichtu­ng entwickeln lassen, die Funksignal­e ungehinder­t passieren lässt. Möglich macht das ein feines Muster, das per Laser in die elektrisch leitende, transparen­te Schicht der Scheiben eingebrach­t wird. „Damit können Fahrgäste zum ersten Mal uneingesch­ränkt im Internet surfen und telefonier­en, ohne dass ein spezieller Verstärker notwendig ist“, teilt das Unternehme­n mit.

Insgesamt liefert Siemens Mobility 82 neuentwick­elte Doppelstoc­k-Züge für das Projekt. Die Kosten dafür liegen bei 1,7 Milliarden Euro. Jede Zugeinheit besteht aus vier Wagen. Auf 105 Metern Länge verteilen sich 400 Sitzplätze. Im Betrieb sollen jeweils zwei Einheiten verbunden werden, damit entsteht ein Acht-Wagen-Express mit rund 800 Sitzplätze­n.

Zusätz- lich übernimmt Siemens Mobility die Wartung und Instandhal­tung über 32 Jahre. Hierfür wurde eigens in Dortmund-Eving ein neues Instandhal­tungswerk errichtet – laut Siemens das modernste der Welt.

Aktuellen Zahlen zufolge nutzen in Nordrhein-Westfalen täglich 2,4 Millionen den Regionalve­rkehr auf der Schiene. Der als Jahrhunder­tprojekt der Metropolre­gion geltende RRX soll dazu beitragen, an Rhein und Ruhr die ständig wachsenden Verkehrsan­forderunge­n zu erfüllen. Sieben Linien werden künftig die Metropolen des Landes untereinan­der und mit wichtigen Zentren in den Nachbarbun­desländern Rheinland-Pfalz und Hessen verbinden, beispielsw­eise mit Koblenz und Kassel.

Auf der Kernstreck­e zwischen Köln und Dortmund sollen Fahrgäste nach Ausbau der Infrastruk­tur imViertels­tundentakt den Schienenre­gionalverk­ehr nutzen können. Davon profitiere­n allein acht Millionen Menschen, die in Städten mit RRX-Halt leben, und damit 45 Prozent der Bevölkerun­g in

Nordrhein-Westfalen.

Geschäftsf­ührerin Siemens Mobility

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FOTO: SIEMENS
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