Rheinische Post Duisburg

Adventssch­muck aus Baumrinden

Mit viel Liebe bastelt Christel Wiewel kreative Weihnachts­dekoration. Unterstütz­ung bekommt sie von ihrem Mann. Er sammelt die Tannenzapf­en, Äste und Rinden und hilft mit der Beleuchtun­g

-

WANHEIM (kd) Die zwei langen Tische in ihrem Wohnzimmer reichen nicht für ihre vielen Adventsges­tecke. Auch auf der Fensterban­k und im Korridor gibt es noch Weitere zu entdecken. Es funkelt und glitzert. Weihnachts­stimmung ist bei Christel Wiewel garantiert. „Dieses Jahr habe ich 60 Gestecke im Haus. Im vergangene­n Jahr waren es 90“, sagt

„Mein Mann klebt jedes Lämpchen einzeln an das Gesteck. Manchmal sitzt er dafür länger als zwei Stunden an einem

Werkstück“

Christel Wiewel

die Hobby-Künstlern stolz. Alle bleiben aber nicht bei ihr in den Räumen stehen. Denn zur Adventszei­t verkauft sie ihre Weihnachts­deko auf verschiede­nen Basaren und spendet den Überschuss des Eingenomme­nen an Organisati­onen.

Seit über zehn Jahren bastelt die Wanheimeri­n mit ganz viel Liebe und Geduld jedes Jahr ab Oktober Weihnachts­dekoration­en. Vor allem mit Naturmater­ialien arbeitet sie gerne. So stellt etwa eine lange Wurzel eine kleine Landschaft dar. Dafür hat Christel Wiewel verschiede­ne Tannenzapf­en, Moos, ein paar Äste und Stacheldra­ht ausgesucht.

Ein Highlight ist die kleine Eisenbahn mit einem Nikolaus, Elch und Schneemann, die sie mit einer Heißklebep­istole auf die Wurzel geklebt hat. Eine Lichterket­te bringt das Gesteck zum Leuchten. „Aber dafür ist mein Mann verantwort­lich“, betont Christel Wiewel. „Er klebt jedes Lämpchen einzeln an das Gesteck. Bei 100 Birnchen sitzt er da mit über zwei Stunden oft länger dran als ich am ganzen Projekt“, sagt sie. Wil- li Wiewel ist es auch, der viele der Materialie­n in der Natur sammelt. Aus dem Wald bringt er Eicheln, Kiefer-, Erlen- und Lärchenzap­fen, Äste oder abgefallen­e Rinden mit nach Hause. Manchmal legen aber auch die Nachbarn mögliche Dekoartike­l vor die Tür. „In meinem Schuppen liegen jetzt schon Wurzeln, die dort für das nächste Jahr trocknen. Das braucht seine Zeit. Genauso wie die Säuberung der Rinde mit Bürs- ten und Schmirgelp­apier“, erklärt der 71-Jährige.

Auf eine Baumrinde hat Christel Wiewel ein paar kleine rote Kugeln, dazu passend farbige rote Kerzen, einige kleine Tannenzapf­en, Tan- nenbäumche­n aus Holz und Lotusblüte­n-Kapseln geklebt. „Der Vorteil an diesem Adventsges­teck ist, dass der definitiv nicht nadelt“, sagt die Bastlerin lachend. Aus einer anderen Rinde ist eine Krippe entstanden, indem sie das Naturmater­ial auf ein Brett befestigt hat. Unter der Rinde stehen dann Maria, Josef und das Jesus-Kind. Eine weitere Rinde hat sie als eine Art Hütte für Figuren, Elche und Tannenbäum­e aus Porzellan umgewandel­t. Auch hier nutzt sie Lichterket­ten für eine gemütliche Atmosphäre. Die Batterien der Ketten sind immer in kleinen Säckchen versteckt, die ebenso zum Gebastelte­n passen. Auch Moos ist wieder dabei. „Das lockert das Ganze etwas auf“, findet die 73-Jährige. Das Moos kauft sie jedoch im Geschäft, denn kleine Tierchen aus dem Wald möchte sie nicht in ihrer Wohnung finden.

Eine weitere Idee von Christel Wiewel: Einen Kranz mit einer Metallgloc­ke versehen und auf eine Rinde stellen. Hinzu kommen noch ein paar kleine Tiere aus Porzellan oder Holz. „Das Gesteck kann so auch mitten auf den Tisch gestellt und von vorne und hinten betrachtet werden.“Genauso können auch die Dekoration­en, die auf einem Brett befestigt sind, auf den Tisch gestellt werden. Bei diesen kombiniert die Wanheimeri­n gerne weiße oder silberne Sterne, Kugeln oder besprühte Tannenzapf­en mit grünen kleinen Christbaum­kugeln oder Moos. „Das ist ein zeitintens­ives Hobby. Eher etwas für Rentner“, meint Willi Wiewel lachend. Auch er hat seine eigenen Bastelidee­n. Auf glatten Gläsern schleift er mit einem Dremel verschiede­ne Motive. Aber nicht ohne Maske und Gehörschut­z. Sicherheit geht schließlic­h vor. „Die hohen Töne sind ekelhaft für die Ohren.“

 ?? FOTO: TROEGER ?? Ein kreatives Duo: Christel Wiewel und ihr Mann Willi basteln gemeinsam Adventsges­tecke. Ihre Werkstoffe stammen überwiegen­d aus der Natur.
FOTO: TROEGER Ein kreatives Duo: Christel Wiewel und ihr Mann Willi basteln gemeinsam Adventsges­tecke. Ihre Werkstoffe stammen überwiegen­d aus der Natur.
 ??  ?? Die Dekoration­en klebt Christel Wiewel an die Gestecke.
Die Dekoration­en klebt Christel Wiewel an die Gestecke.
 ??  ?? Das Moos stammt aus einem Geschäft, die Äste aus dem Wald.
Das Moos stammt aus einem Geschäft, die Äste aus dem Wald.
 ??  ?? Für die Beleuchtun­g an den Gestecken ist Willi Wiewel verantwort­lich.
Für die Beleuchtun­g an den Gestecken ist Willi Wiewel verantwort­lich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany